L P D – Für einen Februar sind die Temperaturen derzeit nicht ungewöhnlich, für die Norddeutschen ist es allerdings beinahe ungewohnt, wenn das Thermometer mehr als 10 Grad unter den Gefrierpunkt fällt. Den Landwirten in Niedersachsen kommt das Wetter sehr gelegen. Die Äcker frieren richtig durch, das darin gespeicherte Wasser dehnt sich aus, sprengt Erdklumpen und lockert den Boden auf. Das erleichtert die Bodenbearbeitung im Frühjahr und bietet beste Startbedingungen für die Saat. Für die im Herbst ausgesäten Winterkulturen wie Gerste, Weizen oder Raps ins der Frost, von regionalen Ausnahmen abgesehen, noch nicht bedrohlich. Die Pflanzen befinden sich noch in der Winterruhe, der Vegetationsbeginn steht noch aus. Schlägt der Frost hingegen richtig zu, nachdem der Winter vorher mild verlief, wie es die Landwirte im Januar 2012 erlebten, sind die Pflanzen nicht darauf vorbereitet, in ihrer Entwicklung schon sehr weit und werden geschädigt. In diesem Jahr hingegen war der Winter recht kühl, Raps und Getreide sind noch nicht weit entwickelt und konnten sich außerdem langsam an den Frost gewöhnen. Bisher sind deshalb keine größeren Auswinterungsschäden zu befürchten.
Im Herbst ausgesäte Zwischenfrüchte frieren jetzt ab. Senf oder Ölrettich werden im Herbst gesät, um die Böden vor Erosion zu schützen, die Nährstoffe zu binden und Humus aufzubauen. Sie sind nicht winterhart, müssen in milden Wintern vor der Bodenbearbeitung im Frühjahr allerdings gehäckselt werden. Diesen Arbeitsgang sparen sich die Landwirte meist nach einer Kälteperiode. (LPD 17/2018)