Orange leuchtend sind die Riesengewächse der Hingucker schlechthin
L P D – Sie sind nicht zu übersehen: Überall auf den Wochenmärkten und in den Lebensmittelgeschäften zieren Kürbisse in allen Größen und in verschiedenen Farben und Formen die Auslage. Wie bei allen anderen Kulturen, gilt auch hier: „Ohne Bewässerung wächst nichts“, berichtet Friedrich-Wilhelm Krull aus der Nähe von Burgdorf in der Region Hannover. Krull baut auf 14 Hektar Kürbis an und rechnet mit einer qualitativ guten, aber leicht unterdurchschnittlichen Ernte, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
„Wir haben Mitte August mit der Ernte angefangen. Die Qualität der Kürbisse ist wie im vergangenen Jahr schon aufgrund des warmen Wetters sehr gut, die Früchte konnten gut abreifen“, erklärt der Gemüsebauer. Er baut neben Deko-Kürbissen vor allem die Sorten Hokkaido, Butternut, Halloween sowie einige wenige Spaghettikürbisse als Speisekürbis anbaut. „Dieser früh reifende Kürbis ist etwas besonderes, aber noch relativ unbekannt und wird daher noch nicht so stark nachgefragt“, berichtet Krull. Der Spaghettikürbis hat seinen Namen von den dem langfaserigen Fruchtfleisch, das nach dem Kochen im Aussehen an die Nudeln erinnert. Den größten Anteil hat auf dem Feld des Burgdorfer Landwirts der Hokkaido. Die Hokkaidopflanzen haben oftmals nur einen Ansatz, statt wie sonst üblich zwei bis drei Kürbisse pro Pflanze hervorzubringen. Andere Sorten wie der Butternut fingen diese Mindermenge aber etwas auf. Krull erwartet nach dem sanften Start im August nun eine sehr gute Nachfrage nach Kürbissen, die an den Lebensmitteleinzelhandel, den Großmarkt und auch in die Direktvermarktung gehen.
Die vermehrte Nachfrage bestätigt Erich Klug von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. So sei die Anbaufläche für Speisekürbis in den vergangenen Jahren auf 274 ha in 2018 stetig gewachsen. Neben vielen kleineren Betrieben mit 1.000 bis 2.000 Quadratmetern Anbaufläche gibt es nur einige wenige Landwirte, die Kürbis im großen Stil in einem Umfang von 20 bis 30 ha anbauen. Gerade hier werde es örtlich und je nach Betriebsgröße und Bewässerungsmöglichkeit große Unterschiede bei der Erntemenge geben, Prognosen seien daher schwierig. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 4.670 Tonnen (t) Kürbis in Niedersachsen geerntet, das sind im Durchschnitt 17 Tonnen pro Hektar. „Kürbis braucht viel Wärme und Wasser. Da es nur wenig natürliche Niederschläge gab, wirkt sich das vor allem auf den Ertrag aus. Das Wetter war optimal für Qualität und Geschmack der Pflanzen“, zieht Anbauberater Klug Bilanz für die 239 Kürbis anbauenden Betriebe in Niedersachsen. Beim Einkauf sollte der Verbraucher auf den Stilansatz achten. Ist dieser richtig ausgehärtet, ist der Kürbis reif und lagerfähig. (LPD 75/2019)