Gefahren einschätzen, Technik beherrschen

Gefahren einschätzen
Foto: UDV

L P D – Gerade in der Erntezeit passieren Verkehrsunfälle bei denen landwirtschaftliche Zugmaschinen beteiligt sind. Ernte, Pflügen, Forstarbeit – für jede dieser Arbeit werden in der modernen Landwirtschaft große Maschinen eingesetzt. „Die Unübersichtlichkeit, die Dimensionen der Maschinen, das unterschiedliche Tempo zwischen Auto und landwirtschaftlichen Maschinen kann zu gefährlichen Situationen führen. Gerade für die Unfallgegner landwirtschaftlicher Fahrzeuge beträgt der Anteil schwerer Verletzungen bis hin zur Todesfolge fast 40 Prozent, dabei sind Motorradfahrer besonders gefährdet“, erklärt Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV) gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Maschinenringe bieten deshalb in Kooperation mit dem ADAC und der DLG das Fahrsicherheitstraining „Landwirtschaft“ an. „Beim Trecker- bzw. Schlepper-Fahrsicherheitstraining lernen die Teilnehmer das Verhalten und die Grenzen des Fahrzeugs in verschiedenen Situationen kennen, Gefahren im Straßenverkehr rechtzeitig einzuschätzen und durch eine vorausschauende Fahrweise zu bewältigen“, erklärt Arina Hartlieb von der Akademie der Maschinenringe gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Durch das Einhalten einiger Punkte können Traktorfahrer die Unfallgefahr deutlich verringern. „Mit den Geräten wird auf Feldern gearbeitet. Aber sie sind – sobald sie die Straße befahren – Teil des öffentlichen Straßenverkehrs. Deshalb ist es zum Beispiel wichtig, dass die Beleuchtung funktioniert oder nicht verschmutzt ist. Das sind Kleinigkeiten, die Leben retten. Die Gefahrenlehre ist wichtig und nicht die schnelle Fahrt in der Kurve“, sagt Brockmann. „An beiden Tagen gibt es neben der Theorie immer einen großen Praxisanteil“, beschreibt Alina Hartlieb. Grundlagen, wie Analyse ausgewählter Unfallbeispiele, Rechtliches, Technik, Arbeitsplatz Schlepperkabine, Beleuchtung, Kenntlichmachung von Fahrzeugen, „Toter Winkel“, sicheres Auf- und Absteigen sowie die Kombination Schlepper/Anhänger stehen am ersten Tag auf dem Programm. Der Praxistag beinhaltet An- und Abkuppeln von Anhängern, Rangieren und Risikominimierung, Slalomfahren, Kurven fahren und „Fliehkräfte“ erleben, Kippgefahren kennen lernen, Bremsen und Ausweichen und informiert über Maßnahmen, die bei einem Unfall zu ergreifen sind. „Da sich das Fahrverhalten von Schlepper zu Schlepper unterscheidet, können sie hier in Kleingruppen getestet werden“, teilt Arina Hartlieb mit. Oftmals übernehmen Ausbildungsbetriebe die Kosten für das Sicherheitstraining. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) gibt unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss. Das Fahrsicherheitstraining steht allen Interessierten offen. Infos unter www.maschinenring.de/leistungen/information-beratung/fahrsicherheit oder www.dlg-akademie.de/fahrsicherheitstraining/ (LPD 61/2018)