Geht in den Kopf, bleibt im Herzen

Geht in den Kopf
Foto: Kolle

L P D – „Nur für das, was ich verstehe, kann ich Verständnis aufbringen“. Mit diesen Worten warb der Bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner bei der „Bundestagung Lernort Bauernhof“. Rund 25 Akteure aus Niedersachsen nutzten die Veranstaltung, um sich Anregungen und neue Ideen für ihre außerschulische Arbeit mit Schulklassen auf Bauernhöfen zu holen. Die Bundestagung ist eine Veranstaltung der „Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof“ unter dem Vorsitz des Niedersachsen Hans-Joachim Meyer zum Felde und des bundesweiten „Forums Lernort Bauernhof“ unter dem Vorsitz von Dr. Malte Bickel. Die Tagung fand erstmals in Nordbayern statt. Anhand vieler Praxisbeispiele wurden konkrete Umsetzungsmöglichkeiten vermittelt, wie Schülerinnen und Schülern verschiedene landwirtschaftliche Themen nahe gebracht werden können. Zudem dient die Tagung der Vernetzung der verschiedenen Akteure. So nutzend die Teilnehmenden aus Niedersachsen die Möglichkeit intensiv, um ihre Bildungsarbeit über die Tagung hinaus weiterzuentwickeln.

In Bayern hat sich der Lernort Bauernhof, und hier insbesondere das Programm „Erlebnis Bauernhof“, über die Jahre zu einem wahren Renner entwickelt. Kinder und Jugendliche erfahren, wie Landwirtschaft funktioniert und wie Lebensmittel erzeugt werden. Dies fördert die Wertschätzung dafür sowie das Verständnis für Umwelt und Natur. Minister Brunner stellte fest: „Was die jungen Menschen bei den Hoferkundungen erleben, bleibt nicht nur im Kopf, sondern auch in den Herzen“. Jedes Kind sollte in seiner Grundschulzeit einmal auf einem Bauernhof gewesen sein, wünscht sich der Minister. Einen konkreten Anknüpfungspunkt zum Lernort Bauernhof enthält in Niedersachsen das EU-Schulobst-Programm mit dem Hinweis, dass teilnehmende Schulen pädagogische Begleitmaßnahmen umsetzen müssen.

Dr. Gabriele Diersen und Esther Barth vom Kompetenzzentrum Regionales Lernen der Universität Vechta stellten das Thema „Berufsorientierung – ein Thema für die Sekundarstufe“ vor. „Die Verknüpfung der Berufsorientierung mit dem Lernort Bauernhof ist für die Landwirtschaft ein großer Vorteil gegenüber anderen Branchen, weil die Jugendlichen die Berufe hautnah erleben können“, erläuterte Diersen. Im Rahmen des niedersächsischen Programms „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ wurden mit Blick auf die 14 Grünen Berufe theoretische Grundlagen zur Berufsorientierung erarbeitet, die die Akteure des Lernorts Bauernhof in ihre Arbeit mit den Schulen einfließen lassen können. Diersen und Barth haben zudem Lehr-Lern-Materialien für den Unterricht erarbeitet. Die Veröffentlichung der Broschüre zum Thema ist in Vorbereitung. (LPD 19/2018)