L P D – Niedersachsens Junglandwirte bringen sich intensiv beim Thema Klimawandel und seinen Folgen ein. Sie erwarten aber eine ehrlich geführte Diskussion von allen Beteiligten der Gesellschaft. „Wenn es uns nicht gelingt, das Thema Klimaschutz auf Augenhöhe mit allen Beteiligten zu diskutieren, dann wird sich in Zukunft nicht nur das globale, sondern auch das soziale Klima im ländlichen Raum verändern“, stellte der Vorsitzende der Junglandwirte Niedersachsens, Niklas Behrens, beim Junglandwirtetag in Nienburg heraus.
„Landwirtschaft spielt beim Klimawandel sowohl als Mitverursacher, als Leidtragender, aber auch als Lösungspartner eine Rolle“, zeigte Behrens den fast 350 Gästen des Junglandwirtetages in der Deula auf. „Wir Junglandwirte sind engagierte Partner im Kampf gegen den Klimawandel. Genauso nachhaltig, wie wir unsere Äcker bewirtschaften, möchten wir auch das Klima schützen und die Folgen des Klimawandels zumindest abmildern“, erklärte der Junglandwirt aus Wildeshausen. Dabei seien Landwirte offen für neue Erkenntnisse, aber Landwirtschaft gänzlich ohne Treibhausgas-Emissionen sei nicht machbar. Egal in welcher Form Landwirtschaft betrieben wird, dem Teufelskreis sei schwer zu entkommen. So speichern minimal bearbeitete Böden mehr Kohlenstoff als gepflügte Böden, der dann notwendige stärkere Einsatz von chemischen Mitteln zur Unkrautbekämpfung wird aber vom Gesetzgeber immer mehr eingeschränkt. Demzufolge müssen Landwirte zur besseren Krautreduzierung wieder stärker auf den Pflug setzen. „Wir Junglandwirte dürfen nicht müde werden, unseren Mitmenschen diese nahezu unversöhnlich gegenüberstehenden Sachverhalte zu erklären“, sagte Behrens. Dazu müssten aktiv Lösungen erarbeitet werden, um der unehrlich geführten Diskussion entgegenzusteuern. Ebenso seien Gesellschaft und Politik aufgerufen, beim Kampf gegen den Klimawandel mitzuhelfen. Die Tragweite von Vorschlägen sei zu bedenken. Behrens verwies auf die Folgen politisch-gesellschaftlicher Vorgaben für landwirtschaftliche Betriebe im Gegensatz zu persönlichen Entscheidungen, zum Beispiel für Kreuzfahrten oder Langstreckenflüge.
Weitere Denkanstöße zum Klimawandel und den Folgen für die Landwirtschaft gaben Falk Böttcher vom Deutschen Wetterdienst, Walter Heidl vom Deutschen Bauernverband und Dr. Felix Prinz zu Löwenstein vom Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft. (LPD 15/2019)