„Gemeinsam Zukunft gestalten“

Gemeinsam Zukunft gestalten - Foto: Landvolk
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L P D – Eindeutig politisch geprägt sein wird der Deutsche Bauerntag am 28. und 29. Juni in Berlin. Zugesagt hat unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel. DBV-Präsident Joachim Rukwied sieht die Landwirtschaft „in Bewegung“. Die Bäuerinnen und Bauern nähmen Herausforderungen an und entwickelten ihre Höfe weiter. Unter welcher Zielsetzung dies geschehen soll, das will der Bauerntag ausloten. Allem voran sollen die Reden von Regierungschefin Angela Merkel und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt Perspektiven und Richtungen in die landwirtschaftliche Zukunft weisen. Aber auch in der Diskussionsrunde mit den Vertretern der Fraktionen im Bundestag zu Wirtschafts-, Agrar- und Verbraucherpolitik erwartet der DBV klare Aussagen, die über die Bundestagswahl im September hinaus Gültigkeit haben. Mit EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger besetzt der DBV europäische Themen. Als dringlich werden hier die Themenbereich Finanzierung der Gemeinsamen Agrarpolitik sowie deren Vereinfachung angesehen.

Neben dem Programm auf der Bühne gilt der Bauerntag auch immer als Gelegenheit zum Austausch untereinander. Aus Niedersachsen sind 90 Delegierte gemeldet, sie stellen nach Bayern die zweitstärkste Delegation. Mit dabei ist auch Johannes Schürbrock, Landvolkkreisvorsitzender in Bersenbrück. Er wünscht sich ein klares Bekenntnis der Politiker dazu, dass Landwirtschaft auch für den Weltmarkt produzieren darf. Auf der einen Seite hofierten Abgeordnete ‚Leuchttürme‘ bei Vorlieferanten oder Verarbeitungsunternehmen und sprächen über Landwirtschaft 4.0, auf der anderen Seite sollten Bauern mit dem Lanz Bulldog wie zu Opas Zeiten wirtschaften. Christian Intemann, Milchviehhalter aus Bothel im Landkreis Rotenburg, sieht eine ehrliche Betrachtung wissenschaftlicher Ergebnisse als zielführender an als Dauerkritik an der Landwirtschaft. Tierhaltung werde leider zu oft mit den Bedürfnissen des Menschen verglichen und an falschen Idealen gemessen. Wenn über die zukünftige Ausrichtung der Tierhaltung gesprochen werde, müssten verhärtete Fronten, bei Tierhaltern und ihren Kritikern, aufgebrochen werden. Es sollte mehr über die Weiterentwicklung diskutiert und nicht ausschließlich deren Fehlentwicklung angeprangert werden. Claus Schmoldt, Ackerbauer mit Geflügelmast und Biogas aus Krummendeich im Landkreis Stade sieht Planungssicherheit als wichtig an. Das gelte für den Bau eines neuen Stalles ebenso wie für die Düngeverordnung oder die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Es gebe nur wenige Landwirte, die gegen geltende Gesetze verstießen, aber die Politik lasse sich von öffentlicher Kritik treiben. Alle Landwirte würden unter den Vergehen einzelner leiden und müssten sich auf strengere Gesetze einlassen. (LPD 45/2017)