Grassilage wird mit guter Qualität geerntet

Grassilage wird mit guter Qualität geerntet - Foto: Landvolk
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L P D – In der Schönwetterperiode vor Pfingsten gab es für einige Landwirte kein Halten mehr. Das Gras wurde gemäht und konnte bei bestem Wetter als sogenannte Anwelksilage ins Fahrsilo gebracht werden, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Dort wird es verdichtet, also mit schweren Maschinen befahren, und Luftdicht abgedeckt. Der Silierprozess basiert auf Milchsäuregärung, Sauerstoff lässt die Silage verderben. „Mit Blick auf Qualität und Menge hätten die Bauern noch ein bisschen warten können, aber sie wollten das schöne Wetter ausnutzen“, erklärt Dr. Matthias Benke. Der Fachbereichsleiter für Grünland und Futterbau bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen führt mit seinen Kollegen an sechs Standorten in Niedersachsen regelmäßige Reifeprüfungen auf dem Grünland durch, um den Landwirten die Entscheidung des Erntetermins zu erleichtern. „In diesem Jahr war der Vegetationsbeginn relativ spät, deshalb werden wir beim ersten Schnitt keine Höchsterträge erzielen“, erläutert Benke. Die Erträge in Niedersachsen liegen an den sechs Referenzstandorten derzeit zwischen 17 und 25 Dezitonnen je Hektar. Mit der Qualität ist Benke allerdings sehr zufrieden. Die Sonnentage Anfang Mai habe sich sehr positiv auf den Zuckergehalt ausgewirkt. Weitere Qualitätsparameter sind der Rohfasergehalt, der mit zunehmender Reife steigt und bei 21 oder 22 Prozent in der Trockenmasse liegen sollte, und der Rohproteingehalt, der zur Ernte 16 bis 18 Prozent betragen sollte.

„Jetzt stehen alle Landwirte in den Startlöchern, und sobald es die Witterung zulässt, wird auf dem Dauergrünland in ganz Niedersachsen geerntet“, erklärt Benke. Der entscheidende Faktor ist das Verhältnis von Wasser und Trockenmasse im Erntegut. Damit die Silage gut gelingt und hochwertiges Futter für die Kühe liefert, sollte der Trockenmassegehalt bei 30 bis 40 Prozent liegen. Bei Sonnenschein kann die Silage schneller eingefahren werden, bei kühlen Temperaturen und bedecktem Himmel muss sie länger auf dem Feld antrocknen. Landwirte setzen inzwischen ganz oder zumindest teilweise auf Lohnunternehmer, um die Grassilage schnell und in bester Qualität einzufahren. Je nach Betriebsgröße lohnt die Anschaffung der modernen und teuren Technik nicht. „Genaue Absprachen zwischen Landwirten und Lohnunternehmern sind aber unbedingte Voraussetzung für das Gelingen der Silage“, sagt Benke. Er empfiehlt sogar, dass beide ein Silierprotokoll führen, um gute Arbeit auch gut zu dokumentieren und im Streitfall Fehler bei der Ernte aufdecken zu können. (LPD 38/2016)