L P D – Die Auswahl dürfte kaum in einem Produktbereich so groß sein wie im Milchregal: Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher können aus einem fast unübersehbaren Angebot wählen. Das betrifft nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes die verschiedenen Erzeugnisse von Milch über Frischerzeugnisse wie Joghurt, Kefir oder Sauermilch über Quark und Frischkäse bis zu den verschiedenen Hart- und Schnittkäseerzeugnissen. Zusätzlich werden die verschiedenen Erzeugnisse von der Molkereiwirtschaft noch weiter zu einer großen Produktvielfalt aufgefächert. So gibt es Trinkmilch nicht nur in verschiedenen Fettgehaltsstufen oder mit unterschiedlich langer Haltbarkeit, sondern auch als Bio- oder Weidemilch, frei von GVO oder laktosefrei – die Liste lässt sich durchaus noch erweitern. Diese Angebotsvielfalt wird dagegen nach Daten des Milchindustrieverbandes, die auf „Nielsen“-Verbraucheranalysen beruhen, nur von wenigen Kundinnen und Kunden genutzt. So greifen mehr als vier von fünf Kunden bei Trinkmilch zu den Handelsmarken des Lebensmitteleinzelhandels. Ebenso stark ausgeprägt ist dieses Verhalten bei Naturquark, den Produkten der Sahnepalette mit Schlagsahne, Saurer Sahne, Schmand oder Creme Fraiche aber auch Körnigem Frischkäse oder Naturquark. Mit der Entscheidung für die Handelsmarken wählen die Verbraucher in der Regel auch nach dem Preisargument aus. Legen die Einkäufer dagegen Wert auf Beratung und Bedienung, kommen die Handelsmarken so gut wie gar nicht zum Zuge. Die großen Marken gewinnen nach jüngsten Untersuchungen leicht dazu, kommen aber nicht an die Marktanteile der Eigenmarken des Handels heran. Den Geschmack der Verbraucherinnen und Verbraucher treffen dagegen neue Erzeugnisse wie proteinreiche Produkte oder Griechischer Joghurt, sie erzielen überdurchschnittliche Wachstumsraten.
Der Verzehr von Milch und Milchprodukten ist nach Daten der Molkereiwirtschaft in der jüngsten Vergangenheit relativ stabil. So liegt der Konsum von Trinkmilch seit Jahren zwischen 51 und 55 kg je Kopf und Jahr, allerdings gab es in jüngster Vergangenheit leichte Verschiebungen mit einer Steigerung des Konsums von Vollmilch und einer leichten Einschränkung bei der teilentrahmten Milch. Der Käseverzehr lässt sich offenbar nicht weiter steigern. Gab es hier in den vergangenen Jahren immer noch leichte Zuwachsraten, so schwankt er nun recht stabil bei einem Wert von 24 bis 25 kg je Kopf und Jahr. Auch beim Butterverzehr gibt es allenfalls geringfügige Schwankungen, er liegt seit einigen Jahren recht stabil bei um, die sechs Kilogramm je Kopf und Jahr. (LPD 4/2019)