Landvolk initiierte Info-Treffen mit Politik, um schwierige Lage zu verdeutlichen
L P D – Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers konnte den anwesenden Landtagsabgeordneten deutlich machen, dass sie bei der Verteilung des Notfallfonds für die Erwachsenenbildung und bei der Schnürung zukünftiger Corona-Hilfspakete nun ein besonderes Augenmerk auf die 23 Heimvolkshochschulen (HVHS) in Niedersachsen legen werden. „Wir hatten einen wichtigen Austausch mit einem guten Ergebnis für die Heimvolkshochschulen. Den Politikern war der Umstand, dass HVHS nicht nur als Bildungsstätten, sondern auch als Hotel und Gastronomie fungieren, denen durch die Corona-Einschränkungen sämtliche Einnahmen weggebrochen sind und die nun mit dem Rücken an der Wand stehen, nur bedingt bewusst“, erklärt Ehlers. „Jetzt hoffen wir für alle HVHS, dass die Gelder aus dem Corona-Notfallfonds nicht mit der Gießkanne, sondern nach Betroffenheit verteilt und somit die Heimvolkshochschulen gerettet werden“, zeigen sich Tobias Gombert vom Landesverband der HVHS und Jörn Ehlers für den Landesbauernverband zuversichtlich.
Das Landvolk Niedersachsen hatte als einer der Hauptträger der drei ländlichen HVHS Landespolitiker von CDU und SPD sowie Vertreter der Stadt Goslar kurzfristig nach Goslar ins Bildungshaus Zeppelin & Steinberg eingeladen, um gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesverband der HVHS vor Ort über die coronabedingte prekäre finanzielle Lage der Bildungshäuser zu informieren. Die Landtagsabgeordneten Dr. Alexander Saipa (SPD) und Thomas Ehbrecht (CDU) vertraten ihre agrarpolitischen Kollegen Karin Logemann bzw. Helmut Dammann-Tamke. „Wenn die Gelder aus dem Notfallfonds verteilt werden und wir damit unsere Verluste nicht ausgleichen können, dann ist hier und in weiteren 22 HVHS Feierabend“, beschreibt Ehlers als Vorsitzender des Bildungsausschusses im Landvolk die Lage. Dem konnte die Leitung des Bildungshauses, Torsten Daseking und Heiko Eifling, nur zustimmen. Zwar hat die Landesregierung mit dem Notfallfonds 5,5 Millionen Euro auf den Weg gebracht, nun kommt es aber auf die Verteilung an. „Im Gegensatz zu Bildungseinrichtungen ohne Unterbringung und Verpflegung haben wir hohe Fixkosten und mehr fest angestelltes Personal“, zeigen Daseking und Eifling am Beispiel ihres Hauses mit 35 Mitarbeitern, davon sieben Vollzeitkräfte, auf. Beim Kurzarbeitergeld ist das Haus in Vorleistung gegangen, es gab bislang kein Geld vom Arbeitsamt. HVHS agieren als gemeinnützige Vereine, dürfen kaum Rücklagen bilden und so haben die Fixkosten von monatlich ca. 85.000 Euro die finanziellen Mittel aufgebraucht. „Alle 23 HVHS gehen in die Insolvenz, wenn die Verluste nicht schnell ausgeglichen werden“, erklärt Gombert. „Wir haben eine gute Perspektive und brauchen die Hilfe nur, um eine „Schwarze Null“ zu erreichen. Das vergangene Jahr war das beste in unserem 70-jährigen Bestehen, dieses Jahr hätten wir es getoppt“, sagen Daseking und Eifling und hoffen auf positive Rückmeldung. (LPD 40/2020)