Hengste empfehlen sich als Vatertiere

Hengst
Foto: Landvolk Niedersachsen
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Körung in Verden und Vechta – Extensive Aufzucht durch den Wolf gefährdet

L P D – Die Aufzucht auf den weitläufigen Weiden im Pferdeland Niedersachsen haben die jungen Hengste genossen, die sich vom 20. bis 24. Oktober in der Niedersachsenhalle in Verden präsentieren. 76 Vertreter des Jahrganges 2018 stellen sich auf der Dreiecksbahn im flotten Trab an der Hand, im Freispringen und an der Longe den kritischen Augen der Körkommission. Beim anschließendem Hengstmarkt werden sie meistbietend an das Publikum versteigert. Das ähnliche Prozedere findet vom 19. bis 21. November in Vechta für die Hengste des Oldenburger Pferdezuchtverbandes statt. Beide Veranstaltungen finden internationale Beachtung.

Besonders in der Aufzucht in den ersten drei Lebensjahren achten Niedersachsens Pferdezüchter darauf, ihre Tiere so natürlich wie möglich zu halten. Diese Grundlage eines gesunden Pferdelebens und zahlreicher sportlicher Erfolge ist durch die Verbreitung des Wolfes jedoch in Gefahr, schreibt der Landvolk-Pressedienst. „Wir haben das Gefühl, dass die Pferde auf den Weiden nicht mehr sicher sind“, sagt Ulrich Hahne, Zuchtleiter des Hannoveraner Verbandes. Dieses Gefühl erfülle die Züchter je nach Region sehr mit Sorge. Denn um gesund aufzuwachsen, braucht das ursprüngliche Steppentier Pferd große Weiden, wo es ordentlich laufen kann.

Dem entgegen steht, dass insgesamt über alle Tierarten hinweg bis Ende August 700 Risse von Wölfen in Niedersachsen gemeldet wurden. Das Landvolk Niedersachsen fordert deshalb eine Obergrenze beim Wolfsbestand und eine einfachere Bejagung von Problemwölfen, die Zäune überwinden, um auf den Weiden Rinder oder Pferde zu töten.

Noch nicht durch den Wolf, wohl aber durch die Corona-Auflagen wird in Verden vieles anders sein als in den Vorjahren: Körung und Hengstmarkt für Hannoveraner und Rheinländer Hengste sind zum ersten Mal in einen Spring- und einen Dressurteil aufgeteilt, um die Zuschauerströme zu filtern. Denn die Zahl der Zuschauer in der Niedersachsenhalle wird stark eingeschränkt sein. „Die Motivation der Züchter des Hannoveraner Verbandes, ihre besten jungen Hengste zur Hauptkörung nach Verden zu entsenden, ist jedoch ungebrochen“, sagt Hahne. Er freut sich besonders auf die ersten Nachkommen der Junghengste, die sich nun selbst als Vatertiere empfehlen. Die Körung wird von der ersten bis zur letzten Minute unter www.hannoveraner.com live übertragen. (LPD 82/2020)

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Wiebke Molsen

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