Herzhafte Wildgerichte wärmen an kalten Tagen

Herzhafte Wildgerichte wärmen an kalten Tagen - Foto: Landvolk
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L P D – Zu den Feiertagen wird die Nachfrage nach heimischem Wildfleisch wieder besonders hoch sein, der Festtagsbraten sollte deshalb rechtzeitig beim Wildtierhalter in der Region vorbestellt werden, um später nicht das Nachsehen zu haben. Für die Haltung im Gehege ist Damwild bestens geeignet. Die Tiere werden ganzjährig naturnah in großen, umzäunten Arealen gehalten. Größe und Anzahl der Tiere sind ebenso streng gesetzlich geregelt, wie deren Betreuung und Versorgung. Sie benötigen lediglich eine Schutzhütte und einen Sichtschutz für die Jungtiere. Solange der Aufwuchs es zulässt, ernährt sich das Wild vom Grünland. Im Winter werden wirtschaftseigene Futtermittel wie Heu oder Rüben, Eicheln, Kastanien oder Getreide zugefüttert.

Ab Anfang September ist „Hirschsaison“, sie findet ihren Höhepunkt zum Weihnachtsfest. Direkt beim Gehegewildhalter können frische Teilstück küchenfertig zerlegt eingekauft werden. Sie stammen von jungen Tieren im Alter zwischen 15 und 18 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt wiegt das Damwild 25 bis 35 Kilo. Die Schlachtkörper älterer Tiere werden zu delikaten Wurst- und Schinkenspezialitäten veredelt. Bei der Zubereitung von Hirschfleisch sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Neben dem klassischen Braten oder Goulasch eignet es sich auch für kleine Küchenexperimente. Das kurzfaserige, zarte und fettarme Fleisch gibt auch Chillis, Carpaccio, Roastbeef oder Steaks vom Grill die feine Wild-Note. Dabei ist es hoch bekömmlich und leicht verdaulich. 

Seit über 30 Jahren hat sich die landwirtschaftliche Wildtierhaltung in Niedersachsen etabliert. In rund 900 Gehegen werden etwa 22.000 Hirsche gehalten und häufig in der Direktvermarktung verkauft. Über 80 Prozent des Gehegewilds ist Damwild, auch Rot- oder Sikawild und vereinzelt Schwarz- oder Muffelwild werden im Gehege gehalten. Nur knapp 50 Prozent des in Deutschland verzehrten Wildfleisches wird auch hier erzeugt. Der weit überwiegende Teil stammt aus Importen, vor allem aus Neuseeland. Qualitativ hebt sich einheimisches Hirschfleisch durch seine Frische und garantierte Herkunft deutlich von der tiefgefrorenen Importware ab. Alle Informationen zur Wildtierhaltung in Niedersachsen hat der Verband zusammengestellt auf www.wildhaltung-niedersachsen.de. Dort sind auch die heimischen Direktvermarkter nach Postleitzahlen sortiert aufgeführt. (LPD 76/2017)