Heuernte immer wieder vom Regen unterbrochen

Heuernte immer wieder vom Regen unterbrochen - Foto: Landvolk
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L P D – Heu bringt auch im Winter den Duft vom Sommer in den Pferde-, Schaf oder Kälberstall. Damit das getrocknete Gras schließlich in optimaler Qualität auf dem Futtertisch liegt, braucht es viel Aufmerksamkeit und möglichst wenig Regen. In diesem Jahr wurde die Heuernte in vielen Regionen immer wieder von Niederschlägen unterbrochen, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Manche Landwirte konnten den sogenannten ersten Schnitt bereits Ende Mai einfahren. Andere haben in der vergangenen Woche erst das Gras gemäht. Regen kann langfristig Nährstoffe aus dem Heu auswaschen und die Halme mürbe machen, so dass es sich nicht mehr so gut zu Ballen pressen lässt. Außerdem wird es blasser, das ist jedoch nur ein äußeres Qualitätsmerkmal. Eine fünf bis sechs Tage andauernde Schönwetterperiode ist optimal für die Heuqualität und schont die Nerven der Landwirte. Der wechselhafte Frühsommer hat die Heuernte in vielen Regionen verzögert, aber die Qualität des Ernteguts deshalb nicht beeinträchtigt, weil das Heu immer wieder schnell getrocknet ist.

Heu wird durch den Trocknungsprozess konserviert und hat eine Restfeuchte von etwa zehn Prozent. Ist das Heu beim Pressen zu feucht, kann sich Schimmel bilden. Durch zu hohe Restfeuchte im unter Hochdruck gepressten Ballen kann außerdem die Temperatur im Kern ansteigen und muss dauernd überwacht werden. Bei über 60 Grad erhöht sich die Selbstentzündungsgefahr extrem. Heu für Pferde wird etwas später gemäht, da die Tiere eher strukturreiches, energie- und eiweißarmes Futter vertragen, Wiederkäuern bekommt das Heu von einem früheren Schnitttermin besser.

Viele Milchviehhalter füttern ihre Kühe im Winter auch mit Grassilage. Dazu wird das Gras nicht vollständig getrocknet, sondern je nach Witterung nur ein oder zwei Tage angetrocknet. Anschließend wird es im Fahrsilo durch Befahren fest zusammengepresst und luftdicht abgedeckt. Die Milchsäuregärung macht das Erntegut haltbar. Ein recht neuer Trend bei Pferdehaltern ist die sogenannte Heulage. Sie ist staubfrei und deshalb sehr beliebt. Sie hat eine Restfeuchte von etwa 20 Prozent, wird auf der Wiese zu Quaderballen gepresst und anschließend luftdicht in Folie gewickelt. So ist die Heulage lange haltbar, gut zu handhaben und kann platzsparend draußen gelagert werden. (LPD 45/2016)