Im Sommer kommen die Schafe unter den Hammber

Im Sommer kommen die Schafe unter den Hammber - Foto: Landesschafzuchtverband
Foto: Landesschafzuchtverband

L P D – Die größte niedersächsische Schafauktion findet am 13. August auf dem Marktplatz in Rodenkirchen statt, schreibt der Landvolk-Pressedienst. 130 Tiere, darunter Jährlings- und Lammböcke der Rassen Weißköpfiges, Schwarzköpfiges und Blauköpfiges Fleischschaf, Suffolk-Schaf, Texel, Merino oder Charollais. Zudem hat der Landesschafzuchtverband Weser-Ems für ein spannendes Rahmenprogramm gesorgt. Die zehnte nordwestdeutsche Spinnmeisterschaft wird in Rodenkirchen ausgetragen. Bereits an diesem Freitag, dem 5. August, wird der Cloppenburger Markplatz zum Auktionsplatz für über 40 Milchschaf- und Texelböcke. Am Samstag, dem 6. August trifft sich die Branche in Mecklenhorst bei Hannover zur Auktion. Im Rahmen des neunten Landschaftstages Verden am 3. September laden die niedersächsischen Schafzuchtverbände zur Auktion von Heidschnucken, Coburger Fuchsschaf und weiteren Landschafrassen ein. Immer am letzten Samstag im Juli findet die Auktion der Bentheimer Landschaft mit üppigem Rahmenprogramm statt.

Alle Auktionen bieten den Tierhaltern die optimale Plattform für den Kauf und Verkauf, aber auch für den Gedanken- und Erfahrungsaustausch lohnt sich die Teilnahme. Besucher sind auf allen Veranstaltungen herzlich willkommen und bekommen ein buntes und informatives Rahmenprogramm und viele Köstlichkeiten vom Lamm geboten. Die Schäfer gewähren den Gästen einen Einblick in ihre Arbeit und die Vielfalt der Schafrassen. Weitere Informationen zur Schafhaltung in Niedersachsen und die verschiedenen Auktionstermine haben die Verbände zusammengefasst auf www.schafzucht-niedersachsen.de.

Die Schafhaltung in Niedersachsen ist recht klein strukturiert. 231.000 Tiere stehen in den Ställen und auf den Weiden bei geschätzten 12.000 Haltern. Etwa 65.000 Schafe werden als Haustiere oder zur privaten Grundstückspflege gehalten. 80 Prozent der Schafhalter besitzen weniger als 20 Tiere und nur geschätzte zehn Prozent verdienen ihren Lebensunterhalt zumindest teilweise mit Fleisch und Wolle, aber vor allem mit dem Einsatz der Tiere als Landschaftspfleger auf den Deichen oder in der Heide. Durch die Struktur der Branche fehlt den Schafhaltern oft die Lobby bei der Durchsetzung ihrer Anliegen, obwohl der Wert der Schafe zur Offenhaltung der Landschaft oder Deichpflege unumstritten ist. Sie leisten damit einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und zur Artenvielfalt. Die größte Furcht gilt derzeit allerdings den Wölfen, die bereits zahlreiche Weidetiere gerissen und verletzt oder getötet haben. Die Schafhalter fordern vom Land endlich einen unbürokratischen Ausgleich für den finanziellen Verlust. Die Angst um die Tiere wird den Besitzern dadurch allerdings nicht genommen. (LPD 60/2016)