Nach der Ernte bieten sie als ökologisches Netz Nahrung und Deckung
L P D – Ob sie nun Blühstreifen, Honigweiden oder Wildkrautwiesen heißen – Niedersachsens Landwirte engagieren sich für die ökologische Vielfalt oder Biodiversität. Damit ist Niedersachsens Agrarlandschaft deutlich bunter geworden, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Überall im Land haben Landwirte auf Teilen ihrer Felder spezielle Blühmischungen ausgesät, um Insekten wie verschiedenen Bienenarten, Hummeln, Schmetterlingen oder Schwebfliegen Nahrungspflanzen anzubieten. Auch Niederwild wie Hase, Fasan oder Rebhuhn und viele andere Vögel profitieren von diesen bunten Flächen. „Gerade jetzt nach der Ernte knüpfen sie ein ökologisches Netz, wo die heimische Fauna Nahrung und Deckung finden kann“, schildert Dr. Holger Hennies, im Landvolk Niedersachsen Vorsitzender des Umweltausschusses. Einige Blühflächen sind auch zwei- oder mehrjährig angelegt, damit sie in den Wintermonaten ebenfalls als Lebensraum von wildlebenden Tieren genutzt werden können. Nicht nur auf Ökologischen Vorrangflächen, sondern auch mit unzähligen freiwilligen Aktionen engagieren sich Landwirte hier für den Artenschutz und haben dazu auch spezielle Blühmischungen, angepasst an ihre Region, entwickelt. Mit wissenschaftlicher Unterstützung will das Ammerländer Landvolk gerade seine Blühmischung optimieren. Es hat dazu die Leuphana Universität in Lüneburg gebeten, seine verschiedenen Blühmischungen unter botanischen Aspekten ebenso zu bewerten wie in der Auswirkung auf die Tierwelt.
Blühflächen erfreuen auch Spaziergänger oder Wanderer und bieten Entspannung für die Seele oder eignen sich als Fotomotiv. Mit Augen und Ohren dürfen die Blühstreifen erobert werden: Sie bieten eine bunte Farbpalette, zugleich summt und brummt es kräftig zwischen den Blüten. Zum Betreten oder gar Abpflücken sind sie jedoch nicht ausgesät worden. Sonnenblumen und andere Sommerblüten können an speziellen Feldern mit Blumen zum Selbstschneiden gegen den dort genannten Preis zu einem bunten Strauß für die Vase arrangiert werden. Auch freilaufende Hunde haben in den Blühstreifen nichts zu suchen, sie würden allenfalls Wild aufschrecken. Dies lässt sich durch Anleinen der Haustiere leicht vermeiden. Die in den Blühflächen heimisch gewordenen Tiere werden es danken, und andere Naturbesucher können sich an den Flächen ebenfalls noch erfreuen. (LPD 62/2019)