L P D – Das Landvolk Niedersachsen hat in einer 12-seitigen Info-Broschüre leicht verständlich aktuelle Informationen für eine moderne Grünlandnutzung zusammengestellt. „Wir Landwirte stellen uns der Verantwortung, unser Grünland ordnungsgemäß nach guter fachlicher Praxis zu bewirtschaften und zu erhalten. In dieser Info-Broschüre werden viele verschiedene Aspekte angesprochen, wie aus Sicht des Landvolkes Niedersachsen eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Grünlandbewirtschaftung aussehen kann“, lädt Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke zum Lesen und Informieren ein. Mittlerweile umfasst das Wirtschaftsgrünland in Niedersachsen circa 750.000 ha.
Der Unterschied zwischen Dauergrünland und Wechselgrünland wird ebenso verständlich erklärt wie die Tatsache, dass Grünland ebenso wie Ackerland in Niedersachsen keinen „Naturzustand“ darstellt. Es entsteht durch menschliche Nutzung, wird durch sie erhalten und kann sich auch verändern. Grünland dient tausenden landwirtschaftlichen Betrieben und somit auch vielen weiteren tausenden nachgelagerten Arbeitsplätzen im niedersächsischen Agrar- und Ernährungsbereich als wirtschaftliche Grundlage. Gras steht ganz am Anfang der Produktionskette und wird von Wiederkäuern zu Milch und Fleisch veredelt. Allein schon aus diesem Grund ist dem Landwirt an einer guten Qualität und einem hohen Futterwert des Grünlandes gelegen, er handelt umsichtig und gewissenhaft sowohl nach Lebens- und Futtermittelrecht als auch nach dem Tierschutzrecht. Aber auch zur Verwendung als Gärsubstrat in Biogasanlagen dient Grünland. Für einen guten Ertrag an Biomasse sind eine ausreichende Nährstoffversorgung und eine adäquate Grünlandpflege notwendig.
Grünland ist aber mehr als nur Wirtschaftsgrünland, es dient vor allem auch der Erhaltung des Ökosystems durch Biodiversität und durch die Kohlenstoffspeicherung. Grünland ist natürlich auch ein landschaftskultureller Beitrag, denn die schöne Landschaft ist Grundlage für Tourismus und Erholung. Doch mit Grünland sind neben den land- und wirtschaftlichen sowie ökologischen Herausforderungen auch die gesellschaftlichen Forderungen an die Landwirtschaft verbunden. Diese Zielkonflikte werden in der Broschüre ebenfalls thematisiert, verbunden mit dem vom Landvolk Niedersachsen unterstützten Ziel einer „nationalen Grünlandpolitik“: die Wertschöpfung von Grünland muss stets – unabhängig von der Nutzungsintensität – ausreichend sein, um eine angemessene Arbeitsentlohnung erzielen zu können. (LPD 38/2018)