Interesse an Agrar-Investitonsförderung geht zurück

Interesse an Agrar-Investitonsförderung geht zurück - Foto: Landpixel
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L P D – Für Niedersachsens Bauern hat das Agrarinvestitionsförderprogramm, kurz AFP, leider an Bedeutung verloren. Von einst 500 Anträgen im Jahr 2013 ging es schon im Jahr 2014 auf 70 Anträge zurück. Mit 65 Anträgen in 2016 wurde ein Tiefpunkt erreicht. 2017 gab es aufgrund einer größeren Förderauswahl einen Anstieg auf 120 Anträge: Pflanzenschutztechnik und Rinderställe bildeten hier den Investitionsschwerpunkt. Für 2018 wurden bis April 82 Anträge eingereicht. Die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) als ein Baubegleiter für Landwirte betreute 2016 noch 14 AFP-Anträge, ein Jahr später waren es nur noch neun. Als Ursache für den Rückgang der Förderanträge im Stallbau nennt das Landvolk Niedersachsen die angespannte wirtschaftliche Lage und hier besonders die Nachwirkungen der Milchpreiskrise. Die bestehende Unsicherheit bei zukünftigen Haltungsverfahren für Schweinehalter wirkt sich zwischen dem Ziel „mehr Tierwohl“ und den entgegenstehenden Anforderungen des Umweltschutzes investitionshemmend aus. In Niedersachsen beeinträchtigt zudem die starre Grenze von zwei Großvieheinheiten je Hektar die Stallbauförderung und führte zum Antragsrückgang. Nur Ställe, die diese Flächenbindung bei der Tierhaltung einhalten, erhalten Investitionsförderung. Bestrebungen der Landesregierung, das mit einem Volumen von zehn Mio. Euro ausgestattete Förderprogramm aufzustocken, reichen aus Sicht des Landvolks Niedersachsen nicht aus. Es sind eher die mit der Antragstellung verbundenen hohen Auflagen und Konditionen, die die Landwirte abschrecken. Das Landvolk setzt sich daher für eine Änderung der Förderrichtlinien ein, um die Attraktivität des AFP wieder zu steigern.

Auch bundesweit zeichnet sich der rückläufige Trend ab. Nur 215 neue AFP-Anträge haben die neun Landgesellschaften 2017 bundesweit vorgelegt – laut Tätigkeitsbericht der Bundeslandgesellschaft (BLG) ist das ein Minus von ca. 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bayern verzeichnet den größten Rückgang von 204 Anträgen im Jahr 2016 auf 122 Anträge in 2017. Nur bei der Diversifikation ist bundesweit ein Antragsplus von 18 Anträgen auf 33 zu verzeichnen. (LPD 42/2018)