Jagdrecht darf Eigentumsrechte nicht missachten

Jagdrecht darf Eigentumsrechte nicht missachten - Foto: pixabay
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L P D – Gegen formale Bürokratie und staatlichen Kontrollwahn hat sich Hans-Heinrich Ehlen auf der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden Niedersachsen (ZJEN) in Walsrode ausgesprochen. Die Mitglieder fühlen sich durch Eingriffe in das Jagdrecht immer stärker in ihren Eigentumsrechten beschnitten. Erheblichen Handlungsbedarf sah Ehlen bei den sogenannten invasiven Arten wie Nutria, Bisam oder Waschbär. „Das Jagdrecht muss umfassend in der Hand der verantwortungsvollen Eigentümer verbleiben“, forderte Ehlen mit Blick auf Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast als Grußwortrednerin. „Das Jagdrecht als Eigentumsrecht wird missachtet, wenn eine Bejagung von Wildtierarten verboten wird, die in ihrem Bestand gänzlich ungefährdet sind“, betonte der ZJEN-Präsident. Nach seiner Einschätzung muss daher sowohl eine Jagd auf Wölfe wie auch Nonnen- oder Graugänse möglich sein. Beim Wolf verschärfe weiteres Abwarten die Probleme ebenso wie bei den brütenden Sommergänsen. Deren Population verdopple sich innerhalb von vier bis fünf Jahren und verursache in den Weidegebieten Norddeutschlands erheblich Schäden. „Hier bedarf es im öffentlichen Interesse dringend einer Lösung“, mahnte Ehlen an. Diese erwartete er auch bei Schutzgebieten und regte eine einheitliche Landesverordnung zur Absicherung der Erhaltungsziele an. Mit jährlichen und damit flexiblen Bewirtschaftungsplänen könnten diese Ziele ohne die Fesseln des Ordnungsrechtes ebenso gut umgesetzt werden.

Nicht nur die konkreten jagdlichen und naturschutzfachlichen Themen beschäftigen den ZJEN, seine Mitarbeiter und Mitglieder. Diese agieren vielmehr in einem „Paragraphen-dschungel“ zwischen Datenschutz-Grundverordnung, europäischer Mehrwertsteuer-Richtlinie und Landeshaushaltsordnung. Ehlen möchte das Ehrenamt hier von gesetzlichen Auflagen, formaler Bürokratie und staatlichem Kontrollwahn entlastet wissen. Zu diesem Zweck hat sich der ZJEN mit anderen Verbänden aus dem ländlichen Raum zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen. Ehlen vertritt als Präsident des ZJEN die Interessen von mehr als 3.500 Jagdgenossenschaften und Eigenjagden mit 2,17 Mio. Hektar bejagbarer Fläche. Dahinter stehen etwa 270.000 Grundeigentümer. Weitere Infos unter www.zjen.de. (LPD 89/2018)