L P D – Die Getreideernte in Niedersachsen ist vorbei. Jetzt denken die Landwirte nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes bereits an die nächste Aussaat. Mit dem Erntegut werden dem Acker Nährstoffe entzogen, die nun nachgeliefert werden müssen. Für das Wachstum und die Ertragsbildung brauchen Zuckerrüben, Kartoffeln, Mais oder Getreide neben den Spurennährstoffen Bor, Kupfer, Mangan oder Zink auch die Grundnährstoffe Phosphor, Kalium und Magnesium. Phosphor ist ein wichtiger Zellbaustein und an allen Stoffwechselvorgängen in der Pflanze beteiligt. Es erhöht die Kälte- und Frostresistenz und verbessert das Wurzelwachstum und die Bestockung. Außerdem wird die Qualität des Ernteguts verbessert, da 80 Prozent des aufgenommenen Phosphats beispielsweise bei Getreide in den Körnern eingelagert wird. Kalium ist wichtig für die Wasseraufnahme und den Wasser- und Nährstofftransport in der Pflanze. Eine ausreichende Kalium-Versorgung verbessert die Stabilität der Zellwände und Krankheitsresistenz. Magnesium ist ein wichtiger Baustein des Chlorophylls und bei Stoffwechselvorgängen. Die Anzahl der Körner in der Getreideähre wird beispielsweise durch die Magnesiumversorgung beeinflusst. Der natürliche Magnesiumgehalt im Boden ist von dem Ausgangsgestein abhängig, reicht aber häufig nicht aus. Deshalb muss Magnesium regelmäßig ausgebracht werden. Mit regelmäßigen Bodenproben erfassen Landwirte den Nährstoffbedarf ihrer Flächen.
Der Herbst ist auch die Zeit für die Kalkausbringung. Für die Ernährung der Pflanzen hat Kalzium nur eine untergeordnete Bedeutung. Aber das Kalzium in verschiedenen Kalken verbessert und stabilisiert die Bodenstruktur und erhöht den pH- Wert. Dieser wiederum beeinflusst maßgeblich die Verfügbarkeit der Nährstoffe für die Pflanzen. Vor allem die Verfügbarkeit des organisch gebundenen Stickstoffs für die Pflanzen, zum Beispiel in Ernteresten oder der ausgebrachten Gülle, ist vom pH-Wert abhängig. Die Korngröße des Kalks und Herstellungsart sind entscheidend für die Wirkung. In der Aufbereitung von Trinkwasser und bei der Zuckerherstellung fällt Kalk an, der als Abfallprodukt aus der Produktion günstig abgegeben wird. Insgesamt ist jede Art von Dünger in den vergangenen Jahren teurer geworden ist. Der Preis ist an den Ölpreis gekoppelt und ebenso starken Schwankungen unterworfen, aber der Trend geht aufwärts. (LPD 65/2015)