Junge Generation geht „Niedersächsischen Weg“ mit

Niedersächsischer Weg
Foto: Pixabay

L P D – Der Schutz der Umwelt liegt jungen Landwirtinnen und Landwirten wie anderen gesellschaftlichen Gruppen sehr am Herzen. Eine intakte Umwelt begründet gerade in der Landwirtschaft die berufliche Existenz. „Uns ist allerdings wichtig, dass wir bei der Gestaltung unserer beruflichen Zukunft und unserer wirtschaftlichen Perspektiven mit eingebunden sind“, sagt Jan-Henrik Schöne, Milchviehhalter aus Schwanewede und Vorsitzender im Ausschuss Junglandwirte im Landvolk Niedersachsen. Unter Federführung des Umwelt- und Agraressorts geht es bei der von der Landesregierung geplanten Vereinbarung „Der Niedersächsische Weg“ um die landesweite Bewältigung der großen Herausforderungen beim Natur-, Arten- und Gewässerschutz. Von Anfang an sind von Seiten der Landwirtschaft das Landvolk Niedersachsen und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und für die Umweltverbände der NABU und der BUND eng eingebunden gewesen. Diese Form der Zusammenarbeit, die in ein Gemeinschaftswerk mündet, ist bisher einmalig.

Der Ausschuss Junglandwirte sieht den Entwurf der geplanten Vereinbarung als Ergebnis zähen Ringens aller Beteiligten. Die geplanten Veränderungen werden in der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Betriebe zu erheblichen Einschränkungen führen. Als großes Novum sieht die Vereinbarung jedoch erstmals eine verbindliche Zusage des Landes für einen hohen Betrag für den Natur-, Arten- und Gewässerschutz vor, der gesetzlich verankert werden soll. Damit werden die von den Landwirten zusätzlich erbrachten Umweltleistungen finanziell honoriert. Zudem werden die Beteiligten nach der Unterzeichnung des Papiers von Anfang an gemeinsam in die Erarbeitung der Gesetzentwürfe eingebunden und nicht wie üblich erst zu einem späteren Zeitpunkt über die Verbändeanhörung. Sollte der „Niedersächsische Weg“ scheitern, werden alternativ zu erwartende Gesetze nichts Vergleichbares enthalten. Die geplanten Veränderungen werden für die Junglandwirte alles andere als einfach sein, gleichwohl unterstützt der Berufsnachwuchs diesen Weg. „Wir haben das Volksbegehren in Bayern noch direkt vor Augen: Keine Einbindung der Landwirtschaft, kein finanzieller Ausgleich“, verdeutlicht Schöne.

Der NABU hat parallel zur Mitarbeit am „Niedersächsischen Weg“ ein Volksbegehren in Niedersachsen gestartet, um die eigenen Vorstellungen zum Umweltschutz ohne Kompromisse durchzusetzen. Diese Vorgehensweise hat beim Berufsnachwuchs größte Irritationen ausgelöst. „Die geplante Vereinbarung ist eine große Chance, den Umweltschutz auf breiter gesellschaftlicher Basis auszugestalten“, sagt Schöne. Die Junglandwirte erwarten, dass der NABU das Volksbegehren stoppt und zu dem mit dem „Niedersächsischen Weg“ begonnenen Versuch eines Kompromisses zurückkehrt. (LPD 39/2020)