Kartoffelernte nur knapp über Vorjahresniveau

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Trockenheit kostete erneut Ertrag – Private Vorratshaltung hat ausgedient

L P D – Die Kartoffelernte nähert sich langsam dem Ende. Für die Anbauer wird sie ähnlich wie bei allen anderen Feldfrüchten eher enttäuschend ausfallen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Erste noch vorläufige Schätzungen gehen von einer Gesamternte in Höhe von 10,4 Mio. Tonnen (t) aus. Als wichtigste Kartoffelanbauregion bundesweit gilt weiterhin Niedersachsen, auf das etwa 40 Prozent der Erntemenge entfallen. Im vergangenen Jahr ernteten die niedersächsischen Kartoffelbauern auf einer Anbaufläche von 114.000 Hektar (ha) insgesamt 4,1 Mio. t Kartoffeln. In Niedersachsen wird die Ernte aufgrund der größeren Anbaufläche derzeit auf eine Gesamtmenge von 4,8 Mio. t geschätzt. Deutschland hat im vergangenen Jahr trotz der ausgeprägten Sommertrockenheit mit einer Erntemenge in Höhe von 8,9 Mio. t seine führende Stellung in der Europäischen Union gehalten. Es folgen Frankreich, Polen und die Niederlande. Diese Zahlen hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung berichtet.

Der Kartoffelverzehr der Bundesbürger pendelte lange hart unter der Menge von 60 Kilogramm je Kopf und Jahr und ist im Wirtschaftsjahr 2017/18 wieder leicht angezogen. Er erreichte eine Marke von 60,4 Kilogramm. Dabei nimmt der Verbrauch frischer Kartoffeln für die Verwertung in der eigenen Küche ab, der Konsum an fertigen Kartoffelerzeugnissen dagegen steigt. Allerdings haben auch frische Kartoffeln das Zeug zum Fast Food: Als Pellkartoffeln serviert benötigen sie kaum Arbeitsaufwand, die Kochzeit kann für die Zubereitung eines Kräuterquarks, ein Stück kurzgebratenes Fleisch sowie einen Salat genutzt werden. Damit steht auch in weniger als einer halben Stunde ein komplettes Mittagsessen auf dem Tisch: frisch und individuell zubereitet. Die privaten Haushalte bevorzugen immer mehr kleinere Kartoffelpackungen mit 2,5 oder gar nur einem Kilogramm Inhalt. Die in früheren Jahren übliche Vorratshaltung mit der Kartoffelkiste hat damit selbst auf kurze Sicht ausgedient. Der Lebensmitteleinzelhandel nutzt die Zeit nach dem Ende der Sommerferien gleichwohl für Aktionsangebote. (LPD 73/2019)