L P D – „Seit über 300 Jahren demonstrieren niedersächsische Waldbesitzer mit nachhaltiger Waldbewirtschaftung effektiven Klimaschutz“, sagt Heiner Beermann in Anspielung auf die aktuellen Klimaziele und -maßnahmen. Beermann ist Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Walsrode. Die Gemeinschaft ist Teil der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Hohe Heide und vereinigt 3.000 private Waldbesitzer mit insgesamt 50.000 Hektar. Niedersachsenweit befinden sich 706.000 Hektar Wald im Privat- oder Genossenschaftsbesitz, schreibt der Landvolk-Pressedienst. 56 Prozent davon werden bereits nach den PEFC-Standards zertifiziert, einer Selbstverpflichtung für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Die Tendenz ist steigend. „Der Anteil der PEFC-zertifizierten Flächen liegt im Gebiet der Hohen Heide über den niedersächsischen Durchschnitt. Die nachhaltige Forstwirtschaft ist aktiver Klimaschutz. Durch sie nimmt der Wald Treibhausgasemissionen auf und liefert langlebige Holzprodukte. Das müssen wir mehr denn je in unserer Gesellschaft kommunizieren“, sagt Beermann.
Die rund 50.000 Hektar Privatwald der hohen Heide speichern gut 13 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2). Ein Hektar Wald speichert über alle Altersklassen hinweg etwa 265 Tonnen CO2. Umgerechnet auf den Privatwald in Niedersachsen bedeutet dies einen CO2-Speicher von 187 Millionen Tonnen. Derzeit erhalten alle Waldbesitzer in Niedersachsen eine Waldbesitzermappe, basierend auf den Daten der Waldinventur. In dieser professionellen Übersicht werden Art, Alter, Zustand der Bäume und vieles mehr erfasst. Der Besitzer oder zuständige Förster der Betriebsgemeinschaft hat einen Überblick über die Bestände und kann bei schonender Waldbewirtschaftung trotzdem kurzfristig auf den Holzmarkt reagieren.
„Gute Holzpreise und eine professionelle Vermarktung lassen den Wald momentan als Einkommensquelle gut dastehen“, sagt Beermann. Aber auch in schwierigen Zeiten stünden die Waldbesitzer hinter dem Grundsatz der schonenden Bewirtschaftung, weiß er aus Erfahrung. Der Klimawandel ginge an den hiesigen Wäldern laut Beermann nicht spurlos vorbei und die Waldbesitzer müssen sich auf weitere Wetterextreme, Trockenheit, vermehrten Schädlingsbefall und erhöhte Waldbrandgefahr einstellen. „Waldbaulich denken wir natürlich in eine Zukunft, die die Auswirkungen des Klimawandels irgendwie schultern muss, damit wir auch weiterhin das Prinzip der Nachhaltigkeit mit all seinen Dimensionen wahren können“, erklärt Beermann. (LPD 11/2016)