Landvolk fordert vorzeitige Auszahlung der EU-Gelder

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L P D – Die finanzielle Situation auf Niedersachsens Höfen bleibt angespannt. „Egal, ob Ackerbauer, Tierhalter oder Anbauer von Sonderkulturen – auf den Höfen fehlt an allen Ecken und Ende das Geld“, schildert Landvolkpräsident Werner Hilse die Situation. Er macht sich daher dafür stark, die von der Europäischen Kommission im Rahmen des Hilfspaketes für den Milchmarkt eingeräumte Möglichkeit zu vorgezogenen Direktzahlungen an die Landwirte zu nutzen. Danach können die EU-Mitgliedstaaten ab dem 16. Oktober bis zu 70 Prozent der Direktzahlungen sowie bis zu 85 Prozent der Mittel aus der 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik vorzeitig auszahlen, sobald die verwaltungsmäßigen Kontrollen abgeschlossen wurden. „Dieses Angebot sollten die hiesigen Agrarpolitiker nutzen, um den Betriebsleitern und ihren Familien das ihnen zustehende Geld möglichst frühzeitig zukommen zu lassen“, begründet der Verband. Gleichzeitig müsse sichergestellt sein, dass die verbleibenden Restzahlungen wie gewohnt bis Ende des Jahres 2016 überwiesen werden.

In allen Betriebszweigen seien die Umsätze deutlich abgerutscht, die Betriebskonten leer, schildert Hilse. Zugleich stünden auf fast allen Höfen jetzt die Pachten und andere Zahlungen an. „Alle Politiker sind sich einig, dass sie den Landwirten rasch und unbürokratisch Hilfen anbieten wollen“, sagt Hilse. Die vorgezogene Auszahlung der Direktzahlungen sei die einfachste Lösung. Damit werde vielen Landwirten der erneute Gang zur Bank erspart, der mit weiteren Kredit- oder gar Überziehungszinsen weitere Kosten verursache. Die vorgezogene Auszahlung der Direktzahlungen schon im Oktober dagegen könne auf allen Höfen zu einer Entspannung der finanziellen Situation beitragen. (LPD 70/2016)