L P D – Der Braunschweiger Getreidetag findet am 5. Dezember zum 23. Mal statt. Das Landvolk Niedersachsen lädt gemeinsam mit dem Bauernverband Braunschweiger Land ein in das Hotel am See in Salzgitter. Ulrich Löhr, Vizepräsident des Landvolks Niedersachen, blickt mit den Landwirten in der Region auf ein Jahr zurück, das mit vielversprechenden Getreidebeständen und Hoffnungen auf eine gute Ernte begann. Durch ungewöhnliche Trockenheit im Frühjahr und dann folgende langanhaltende Regenfälle und Überschwemmungen wurden diese im Juli aber zunichte gemacht. Die Wintergerste konnte noch unbeschadet vor dem Regen geerntet werden, danach wurde es überall schwierig. Extreme Niederschläge im Nordosten und Südosten drehten die jahreszeitlich üblichen Wetterbedingungen um. Entlang der Harzabflüsse gab es massive Überflutungen. Im August fand die Getreideernte nur in engen Zeitkorridoren statt und stellte Landwirte, Landhändler und Mühlen vor erhebliche Probleme.
Werner Bosse, Getreidereferent beim Landvolk Niedersachsen, berichtet über die Getreidemärkte. Der Bedarf der Mischfutterindustrie und der Mühlenwirtschaft besteht, die niedersächsische Ernte fällt mit etwa sechs Mio. Tonnen kleiner aus als in anderen Jahren. Auch der nach dem Jahreswechsel erwartete Anstieg des Exports könnte einige positive Preissignale setzen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat in einer Studie die finanziellen Belastungen der geltenden Umweltstandards für die deutschen Landwirte aufgedeckt. Sie zeigt, was entkoppelte Zahlungen, Umschichtungen im Säulenmodell, Greening sowie nationale und europäische Beschränkungen die Landwirte tatsächlich kosten und wie dadurch ihre Wettbewerbskraft eingeschränkt wird. Christian Gaebel vom Deutschen Bauernverband stellt die Studie beim Getreidetag vor und diskutiert sie mit Dr. Wilfried Steffens vom Landvolk Niedersachsen, Jürgen Hirschfeld als Vorsitzendem des Ausschusses Pflanze und Dr. Holger Hennies, Vorsitzender des Umweltausschusses. (LPD 87/2017)