Landwirte schauen bei der Arbeit nicht auf die Uhr

Landwirte schauen bei der Arbeit nicht auf die Uhr - Foto: Landvolk
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L P D – Die Arbeitnehmer in den grünen Berufen führen wieder die Rangliste an, wenn es um die Anzahl geleisteter Arbeitsstunden geht. Auf durchschnittlich 1.619 Stunden kam ein Erwerbstätiger (Selbständige, Familienmitglieder und Angestellte) aus der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei im Jahr 2015, schreibt der Landvolk-Pressedienst und beruft sich auf aktuelle Zahlen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen. Abgefragt wurde die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen, die als Arbeitnehmer (Arbeiterinnen und Arbeiter, Angestellte, Beamtinnen und Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldatinnen und Soldaten) oder als Selbstständige (inkl. Mithelfende Familienangehörige) eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Im Jahr 2015 hat jeder erwerbstätige Niedersachse im Durchschnitt 1.354 Stunden gearbeitet, vier mehr als  2014 mit 1.350 Stunden. Spitzenreiter bei den insgesamt zehn abgefragten Wirtschaftsbereichen bleiben damit Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei.

Selbstständige und deren mithelfende Familienangehörige in der Landwirtschaft arbeiten überdurchschnittlich viel. Im Jahr 2015 haben sie 2.033 Stunden geleistet, sie schauen bei ihrem täglichen Pensum nicht auf die Uhr. 2014 waren es mit 2.005 Stunden aufgrund von Feiertagskonstellationen einige Stunden weniger. Generell nimmt die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen im grünen Bereich seit 2000 kontinuierlich ab – nicht zuletzt weil moderne Technik, Prozessoptimierung und Innovationen die Menschen entlasten.  Im Jahr 2000 mussten Erwerbstätige in der Landwirtschaft noch 30 Prozent mehr arbeiten (insgesamt 1.933 Stunden). 

Im Jahr 2015 haben niedersächsische Land- und Forstwirte, Ackerbauern und Fischereibetreiber insgesamt 175 Millionen Stunden und damit 4,7 Millionen Stunden weniger als im Vorjahr gearbeitet. Das ist gemessen am gesamten Volumen in Niedersachsen von rund 5,4 Milliarden Arbeitsstunden zwar nur ein geringer Teil, im Kleinen betrachtet leistet aber der einzelne Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Familienbetriebs weit mehr Arbeitsstunden als ein Arbeitnehmer im produzierenden Gewerbe, im Handel oder in der Dienstleistungsbranche. Das zeigt, dass Landwirtschaft nicht nur Beruf, sondern Berufung ist. Der große und kontinuierliche Einsatz und der Verzicht vieler Landwirte auf Urlaub und Wochenende sind dafür Beleg. (LP 33/2016)