L P D – Karneval oder Fasching sind aus norddeutscher Sicht fest im Rheinland und den süddeutschen Regionen verhaftet. Einige Umzüge locken jedoch auch im Norden die Jecken an, und hier wie auch in den Karnevalshochburgen am Rhein sind die Karnevalsvereine erfreut über die Unterstützung bei der Motorisierung ihrer Umzüge. „Unsere Mitglieder unterstützen mit eigenen Traktoren oder als Fahrer auf Zugmaschinen großer Landtechnikunternehmen den Karneval im Norden“, sagt Landvolkvizepräsident Ulrich Löhr. Und er erinnert die Fahrerinnen und Fahrer zugleich an ihre große Verantwortung, damit die ausgelassene Stimmung bis zum Ende der Festumzüge nicht getrübt wird. Allein beim „Schoduvel“ in Braunschweig, der als viertgrößter Karnevalsumzug nach denen in Köln, Mainz und Düsseldorf gilt, werden am 3. März um die 140 Wagen durch die Braunschweiger Innenstadt rollen. Der Umzug steht unter dem Motto „Lachen, Tanzen überall, so feiert Brunswiek Karneval“, er lässt sich übrigens bis ins Jahr 1293 verfolgen und ist damit älter als der Kölner Karneval. Schon einen Tag vorher, am 2. März, heißt es im Westen des Landes „Osna helau!“, zum Ossensamstags-Umzug durch die Osnabrücker Innenstadt werden rund 100 Wagen und Fußgruppen erwartet. Als Norddeutschlands größter Rosenmontagsumzug rühmt sich der Dammer Rosenmontagsumzug, der aber traditionell bereits eine Woche vor dem offiziellen Rosenmontag und damit in diesem Jahr am 25. Februar durch die Straßen der Stadt im Landkreis Vechta ziehen wird. Die Dammer Narren sahen sich 1892 in der katholischen Gegend einem „Vierzigstündige Gebet“ ausgesetzt, dass die Kirche ausgerechnet auf die Fastnachtstage festgesetzt hatte. Mit dem um eine Woche vorgezogenen Umzug ist der karnevalistische Umzug rechtzeitig vor der Bußübung beendet, an dieser Tradition halten die Dammer Narren bis heute fest.
Die Landwirte können mit ihren Traktoren als Zugmaschine das närrische Treiben entspannt unterstützen, wenn sie sich von ihrer Schlepper-Haftpflichtversicherung vorher eine schriftliche Deckungszusage für die Mitfahrt bei Karnevalsumzügen erteilen lassen. Ebenfalls landwirtschaftlicher Herkunft sind die „Kamelle“. Die süßen Bonbons geben Energie für das närrische Treiben auf den Straßen und ein kräftiges „Brunswiek“ oder „Osna“ Helau! (LPD 14/2019)