Landwirte wollen wieder mehr investieren

Landwirte wollen wieder mehr investieren - Foto: Landvolk
Foto: Landvolk
Bild-Download des Originals: | Web-Version:

L P D – Die Stimmung in der Landwirtschaft hellt sich derzeit wieder etwas auf, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Bezeichneten die deutschen Landwirte die wirtschaftliche Situation ihres Betriebes im März 2016 noch überwiegend als ungünstig, finden sie die derzeitige Lage zumindest befriedigend. Die Tierhalter beurteilen ihre Situation positiver als die Acker- oder Futterbaubetriebe. Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes registriert eine steigende Investitionsbereitschaft der Landwirte. Jeder Dritte  will in den kommenden Monaten investieren, die Gesamtsumme wird auf  4,6 Mrd. Euro geschätzt. 2016 hegte nur jeder vierte Landwirt Investitionspläne, das Gesamtvolumen wurde auf 3,7 Mrd. Euro geschätzt. Vor allem bei Landtechnik gibt es Nachholbedarf. 900 Mio. Euro wollen die deutschen Landwirte in den kommenden sechs Monaten für Trecker, Mähdrescher, Grubber, Egge, Pflug und Co. ausgeben.

Diesen Schub spürt auch die Landtechnikindustrie. Laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sind die Auftragseingänge bei den Landtechnik-Herstellern von Januar bis März 2017 um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Kein anderer Fachzweig im Maschinenbau verzeichnet derartige Wachstumsraten. Für den ländlichen Raum hat eine steigende Investitionsbereitschaft der Landwirte enorme positive Konsequenzen. Die Produktionsstätten der Landtechnikhersteller befinden sich überwiegend im ländlichen Raum, und im Gegensatz zum Konzentrationsprozess anderer Wirtschaftsbereiche gibt es vergleichsweise viele kleine und mittelständische Unternehmen, die sich auf Bodenbearbeitungsgeräte, Pflanzenschutzspritzen oder Düngerstreuer spezialisiert haben. Manche sind Arbeitgeber und Motor für eine ganze Region.

Die Jahre 2015 und 2016 werden als Krisenjahre in die langfristige Agrarstatistik eingehen. Die Folgen des Preisverfalls für nahezu alle Agrarprodukte werden die niedersächsischen Landwirte noch lange spüren. Elf Prozent der befragten Landwirte beschreiben ihre wirtschaftliche Situation weiterhin als angespannt, im Dezember waren es allerdings noch 21 Prozent. Unter den Futterbaubetrieben und den Betrieben im Osten Deutschlands ist die Liquiditätssituation nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes besonders angespannt. (LPD 38/2017)