Landwirtschaft und Ernährung sind Themen in Schulen

Schulbücher
„Welternährung und Landwirtschaft“ sind die Themen der ersten Ausgabe des Jahres 2022 der Materialreihe „Praxis Geographie“ Foto: Landvolk Niedersachsen
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Von Kuh, Kartoffel über Klimawandel, Welthandel und -hunger bis zu Food Waste

L P D – „Kühe in schwimmenden Ställen, Salat aus Terrassenanbau in der 20. Etage eines Gewächshauses – das ist alles denkbar und manche utopisch anmutende Idee wird schon umgesetzt“ – ist in dem Vorwort der aktuellen Ausgabe von „Praxis Geographie“ aus dem Westermann-Verlag zu lesen. Längst findet Landwirtschaft nicht mehr nur auf dem Acker und der Hofstelle statt. Das Erreichen der Klimaziele, neue Trends sowie andere Essgewohnheiten bringen neue Formen von Landwirtschaft mit sich. Dem Thema „Welternährung und Landwirtschaft“ widmet sich die erste Ausgabe des Jahres 2022 der Materialreihe „Praxis Geographie“, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

„Landwirtschaft ist eine sehr innovative und experimentierfreudige Branche: Ob herkömmliche Landwirtschaft, Öko-Landwirtschaft, vertical oder digital farming – dieser Mix macht moderne Landwirtschaft aus“, sagt Martin Roberg, Vorsitzender des Bildungsausschusses im Landvolk Niedersachsen und selbst Schweinehalter im Landkreis Cloppenburg. „Die Konsumenten finden im Regal Lebensmittel, die auf verschiedenen Wegen erzeugt wurden. Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Unterrichtsstoff für die Schülerinnen und Schüler von der Grundschule bis zu den weiterführenden Schulen wider.

Während in der Grundschule einzelne landwirtschaftliche Erzeugnisse, Pflanzen oder Tiere am Beispiel von Getreide, Kartoffeln, Rinder oder Schweine im Unterricht kindgerecht betrachtet werden, werden die Themen in der Sekundarstufe differenzierter und breiter gefächert bearbeitet. „Städte und ländliche Räume“ sowie „Landwirtschaft in Deutschland und Europa“ sind erste landwirtschaftliche Anknüpfungspunkte im Erdkundeunterricht in Niedersachsens weiterführenden Schulen der Klassen 5 und 6. „Wetter und Klima“ sowie das „Leben in den verschiedenen Klimazonen“ z.B. anhand des Gartenbaus von Kleinbauern in Kenia bestimmen die Themenreihen der Klassen 7 und 8. Die „schwimmenden Rinderfarmen“ als ein Zukunftsmodell für die Landwirtschaft sind als Thema der Klassenstufen 8 bis 10 gedacht. Ebenfalls beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgangsstufen mit der „Landwirtschaft ohne Land“, dem Vertical Indoor Farming in Singapur, oder mit den Ernteverlusten in den Ländern des Globalen Südens.

Lebensmittelverschwendung (Food Waste), Hühnerfleisch aus Ghana oder Fleischersatzprodukte gehören zum großen Thema Welternährung und Landwirtschaft in den Klassenstufen 9 und 10. Welthandel und Globalisierung, Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit inklusive Tank-Trog-Teller-Diskussion sowie die wirtschaftsräumlichen Verflechtungen und der Strukturwandel in der Landwirtschaft und das ethische Hinterfragen der Agrarproduktion stehen auf dem Stundenplan der älteren Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen.

„Die Landwirtschaft bietet viele Anknüpfungspunkte für den Geographieunterricht“, sagt Schweinehalter Roberg. Ihm ist grundsätzlich wichtig, dass Landwirtschaft in Schulbüchern und anderen Unterrichtsmaterialien fachlich korrekt dargestellt wird. „Das ist leider häufig nicht der Fall“, stellt Roberg fest. Es gehe dem Landvolk Niedersachsen nicht darum, eine schöngefärbte Landwirtschaft darzustellen, sondern eine realistische. „Auf dieser Basis sollen sich die Schulkinder ergebnisoffen eine eigene Meinung bilden können“, betont Roberg. Der Verein information.medien.agrar (i.m.a) rezensiert regelmäßig Schulbücher, in denen Landwirtschaft Thema ist. Die Rezensionen sind auf der Website des i.m.a zu finden und geben insbesondere Lehrkräften Hilfestellung bei der Auswahl von Schulbüchern. (LPD 05/2022)

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Silke Breustedt-Muschalla

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