Aktionswoche beginnt – „Gelbes Band“ zeigt Erlaubnis zum Pflücken an
L P D – Die bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ startet morgen mit digitalen und analogen Angeboten. „Auch uns als Landvolk Niedersachsen ist es wichtig, dem Verbraucher immer wieder vor Augen zu führen, dass die Herstellung frischer Lebensmittel ein wichtiger Baustein für gesunde Ernährung ist und dass diese möglichst nicht verschwendet werden sollten“, appelliert Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Auch die niedersächsischen Landfrauen unterstützen das Projekt; sie engagieren sich schon seit vielen Jahren gegen Lebensmittelverschwendung. „Wer über eine gute Ernährungs- und Verbraucherbildung verfügt, schätzt Lebensmittel automatisch mehr wert. Dieses Wissen muss schon in der Schule vermittelt werden. Deshalb haben wir eine Petition gestartet, die jeder unterzeichnen kann, unter https://www.petition-ernaehrungs-und-verbraucherbildung.de/“, sagt Elisabeth Brunkhorst, Vorsitzende der Landfrauen Niedersachsen.
Jährlich landen deutschlandweit rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, von denen ein großer Teil oft „zu gut für die Tonne“ ist. Unter diesem Motto macht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seit zwei Jahren auf die unnötige Verschwendung von Essbarem aufmerksam. Außer der Werbekampagne wurde eine Online-Präsenz mit Tipps und Rezepten eingerichtet, um das Bewusstsein für die Wertschätzung von Lebensmitteln zu schärfen. Industrie, Landwirtschaft, Handel und Verbraucher sollen nun mit der morgen beginnenden Aktionswoche weiter für das Thema sensibilisiert werden. Aber auch Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Verbände sind aufgerufen, ihre Aktionen online auf dieser Seite einzureichen, so dass die Ideen für alle sichtbar werden.
Die Aktionswoche dauert bis zum 29. September. Eingebettet ist auch das ZEHN (Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen), das die unterschiedlichen Aktivitäten im Land koordiniert und sich mit dem Ernteprojekt „Gelbes Band“ beteiligt. Alle Obstbaumbesitzer können mit dem bunten Band ein Zeichen setzen gegen Lebensmittelverschwendung. Wer seine Bäume oder Sträucher nicht selbst abernten kann oder will, wer Flächen zum Selberpflücken frei geben möchte, kann die gelben Bänder als gut sichtbares Signal dafür einsetzen, dass dort ohne Rücksprache kostenlos für den Eigenbedarf geerntet werden darf. Wer keine fremden Leute in den eigenen Garten lassen möchte, kann das Obst selbst ernten und die Kisten – verziert mit dem gelben Band – an die Straße stellen. Es finden sich garantiert Abnehmer, die gerne bei diesem frischen und gesunden Obst oder Gemüse zugreifen. (LPD 74/2020)