Wochenmarkt24 ist Plattform für Landwirte und Erzeuger ohne Zwischenhändler
L P D – Seit drei Wochen ist die Online-Plattform Wochenmarkt24 für die Region Hannover am Start. „Wir sind ein einzigartiger Zusammenschluss von aktuell 30 regionalen Familien-, Handwerks- und Landwirtschaftsbetrieben, wie Hofläden, Metzgereien und Bäckereien, die nach genossenschaftlichem Prinzip agieren – und 15 weitere Erzeuger wollen ebenfalls mitmachen“, sagt Frank Geier. Er hat als Regionalleiter Wochenmarkt24 für die Region Hannover aufgebaut und will so eine direkte Verbindung zwischen Kunden und den Erzeugern als Produzenten vor Ort schaffen.
„Durch die direkte Lieferbeziehung ohne Zwischenhändler oder Zentrallager gewährleisten wir eine einzigartige Frische und Qualität unserer Produkte sowie faire Preise – und mit unserem innovativen Logistikkonzept können wir eine tagesfrische Lieferung bei Bestellung bis 18 Uhr garantieren“, erläutert Geier gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. „Der bestellte Kohlrabi stand vor zwölf Stunden noch auf dem Feld. Frischer geht’s nicht“, beschreibt der Regionalleiter die Vorteile für die Kunden.
Aber auch für kleine landwirtschaftliche Betriebe biete Wochenmarkt24 neue Perspektiven, ist Geier überzeugt. „Da uns die Logistik und das Kundenmanagement abgenommen werden, können wir uns auf unser Sortiment und eine hohe Produktqualität konzentrieren. Durch den Genossenschaftsgedanken bündeln wir zudem unsere Stärken und erzielen ganz andere Reichweiten als allein“, sieht Laura Pribbernow vom Kartoffel- und Gemüse Hof Krull aus Burgdorf/Otze als Erzeuger den Nutzen.
Bestellt wird über das Online-Portal www.wochenmarkt24.de. Dort werden sowohl die Höfe und Betriebe als auch Produktgruppen vorgestellt: „Bei uns können biologische, konventionelle und auch ganz besondere Produkte gekauft werden“, zählt Geier auf. Das Angebot reiche vom Frühstücksei von freilaufenden Hühnern, über Fleisch von im freien Auslauf gehaltenen Schweinen und Rindern bis zum Brot aus alten Getreidesorten.
„Wir liefern die Lebensmittel über Nacht. Die Kunden müssen weder zuhause sein noch den Warenerhalt quittieren“, erklärt Geier das Prinzip. Der Bauer stellt dann beispielsweise den Sack Kartoffeln für den Kunden zur Seite, der später vom Wochenmarkt24-Team eingesammelt wird. Anschließend werden die Bestellungen an einem zentralen Ort zusammengestellt und bis 3 Uhr früh an den mit dem Kunden vereinbarten Ort gebracht.
Aktuell beliefert der regionale Genossenschaftslieferdienst den Nordosten Hannovers. Von Garbsen bis Sehnde und vom Mittellandkanal bis nach Wedemark reicht der Radius. „Bis Jahresende wollen wir ganz Hannover abdecken. Wer sein Gebiet beliefern lasse möchte, der sollte sich bei uns registrieren. Wenn viele weitere Registrierungen aus dieser Region kommen, wird dieser Bereich mit aufgenommen“, nennt Geier die weiteren Schritte.
Seit 2018 gibt es das Konzept Wochenmarkt24. Die Idee entwickelte Eike-Claudius Kramer im Zusammenspiel mit Unternehmer Robert Tönnies. Der Neffe des Fleischfabrikanten Clemens Tönnies leistete auch die Anschubfinanzierung in sechsstelliger Höhe. Bielefeld machte einst den Anfang, 2021 kamen Lörrach, München und Osnabrück dazu. Dieses Jahr sind es Niederrhein und Hannover, demnächst folgt Dorsten. Nur Erzeuger möglichst aus der jeweiligen Region dürfen bei Wochenmarkt24 mitmachen. Dazu müssen sie einen Genossenschaftsanteil über 500 Euro kaufen und erhalten somit Stimmrecht. Mittelfristig soll die Genossenschaft dann auf eigenen Füßen stehen. (LPD 37/2022)