Marmeladenzeit und Rüben

L P D – Früchtezeit ist in deutschen
Haushalten zugleich Zuckerzeit, allerdings wird nur gut jedes sechste in
Deutschland verbrauchte Kilogramm Zucker als sogenannter Haushaltszucker
verwendet. Gut drei Mio.t Zucker wurden nach Mitteilung des
Landvolk-Pressedienstes im Wirtschaftsjahr 2011/12 bundesweit verkauft, den
Löwenanteil fragten die Zucker verarbeitende Industrie, das Handwerk aber auch
die chemische Industrie nach. Allerdings wird der für den Endverbraucher
produzierte Zucker in großer Vielfalt angeboten: als Puderzucker, in Würfel
gepresst, als kristallisierter Kandis und natürlich als Raffinade für den
täglichen Gebrauch. In der Früchtezeit wird zudem Gelier- oder Einmachzucker
stark nachgefragt, mit seiner Hilfe lassen sich Sommerfrüchte für die
Wintermonate konservieren. Der Zuckerabsatz in Deutschland zeigt seit gut 30
Jahren nur geringe Schwankungen und liegt über diesen langen Zeitraum relativ
konstant bei etwa 35 Kilogramm je Kopf. In diesem Wert ist der Zuckerverbrauch
für den Non-Food-Bereich enthalten, nur für die menschliche Ernährung kann von
einem um etwa 30 Prozent reduzierten Verbrauch ausgegangen werden.

Die Zuckerrüben haben
in diesem Jahr einen recht schweren Start gehabt. Sie wurden relativ spät
gesät, die kühle Frühsommerwitterung hat ihre Entwicklung ebenfalls gebremst.
Ähnliche Rekordwerte wie in 2012 werden daher nicht erwartet, die Verarbeitungsunternehmen
richten sich bereits auf einen späteren Start in die Verarbeitungszeit ein. Aktuell
steht die Zuckerrübenbranche allerdings vor deutlichen Veränderungen. Im Zuge
der GAP-Reform soll die Zuckermarktordnung nur bis 2017 verlängert werden.
Anbauern und Rübenverarbeitern steht damit ein schwieriger Anpassungsprozess
bevor, um die heimische Zuckerbranche innerhalb der nächsten vier
Wirtschaftsjahre für den Weltmarkt fit zu machen. (LPD 50/2013).