Maschinenringe erschließen neue Einkommensuellen

L P D – Eine
bessere Auslastung landwirtschaftlicher Maschinen und die Erschließung zusätzlicher
Einkommensquellen für ihre Mitglieder – diese beiden Ziele haben sich die Maschinenringe
auf ihre Fahnen geschrieben. Fehlt zum Beispiel im Sommer ein Mähdrescher oder
eine Strohpresse, rufen die Landwirte bei der Vermittlungsstelle an. Dort werden
Angebote und Nachfragen koordiniert. Rund um Hannover sind rund 1.000 Landwirte
im Maschinenring Hannover -Land organsiert, schreibt der Landvolk-Pressedienst.
Einige Landwirte haben sich bereits auf die Arbeit für Andere spezialisiert. "Ein Viertel der Betriebe übernimmt 90 Prozent der Arbeiten", sagt Frank
Heidemüller vom Maschinenring Hannover-Land. Neben diesem Kerngeschäft des
Maschinenrings kümmert sich eine eigens gegründete GmbH um die Vermittlung von
Kommunalarbeiten. Unter anderem bucht die Deutsche Bahn den Winterdienst an den
Bahnhöfen über den Maschinenring und Supermarktketten lassen von Landwirten aus
der Region ihre Parkplätze räumen oder ihre Grünflächen pflegen.

Auch wer eine Maschine ausprobieren möchte, hat die
Möglichkeit über den Maschinenring Hannover-Land. Noch bis Mai steht dort eine
sogenannte Streifensaatmaschine bereit. Das Besondere daran: Die Körner werden
ohne vorherige Bodenbearbeitung nach der Ernte direkt in die Erde gelegt. Nur
der Streifen, in dem die Folgefrucht wachsen soll, wird aufgelockert. Dadurch
wird der Boden zwischen den Streifen geschont, es keimen dort weniger Unkräuter
und das Bodenleben wird nicht gestört. "Die Zahl der Regenwürmer steigt stark
an", hat Heidemüller festgestellt. Ein Mehrertrag ist die Folge.

Allerdings wird dies nicht gleich im ersten Jahr
festzustellen sein, gibt er zu Bedenken. Der Boden müsse sich nach jahrelanger
Auflockerung erst festigen. Optimale Ergebnisse hat Heidemüller auf Äckern
gesehen, auf denen direkt nach dem Dreschen spezielle Zwischenfrüchte ausgesät
wurden, die Auflaufgetreide und Unkräuter überwuchern. Mit einer Messerwalze
zerkleinert sorgt diese Mulchschicht dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet
und die jungen Pflanzen optimale Startbedingungen vorfinden "In trockenen Sommern
bleibt das Getreide im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten Flächen
länger grün", sagt Heidemüller fasziniert. Bei den Landwirten hätte er sich
jedoch mehr Zuspruch gewünscht. Der Maschinenexperte weiß, dass nur echte
Überzeugungstäter die Mehrkosten nicht scheuen, solange eine herkömmliche
Drillmaschine in der Scheune steht. Immerhin beträgt die Mietgebühr für die
Maschine 39 Euro je Hektar, inklusive 200 PS-Schlepper und Fahrer sind es sogar
59 Euro je Hektar. (LPD 14/2013)