Mehr als 2000 Ökolandbauern in Niedersachsen

Landwirt Torsten Kirchner
Foto: Landvolk Niedersachsen
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Landwirt Torsten Kirchner aus Mandelsloh hat die Umstellung nicht bereut

L P D – Bis 2030 soll der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen auf 25 Prozent steigen. Diese Zielvorgabe der EU kann möglicherweise erreicht werden, wenn die Fördergelder für die Umstellung in Deutschland steigen. 2018 förderte Deutschland den Ökolandbau mit jährlich 344 Millionen Euro; der Anteil der ökologischen Landwirtschaft lag bei 8,5 Prozent. Wenn der Europäische Rat der Agrarminister am (heutigen) Montag unter Vorsitz der Bundeslandwirtschaftsministerin in Luxemburg zusammenkommt, werden die Vorschläge zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) weiter diskutiert.

Fraglich bleibt, ob die EU-Kommission ihre politischen Vorgaben bei der nationalen Umsetzung des „Green Deal“, der „Farm-to-Fork“- sowie der Biodiversitätsstrategie einfordern kann. Das Ziel „25 Prozent Ökolandbau bis 2020“ wäre dann nicht bindend.

Die Umstellung „nie bereut“ hat Torsten Kirchner aus Mandelsloh in der Region Hannover, wie er gegenüber dem Landvolk-Pressedienst bekräftigt. Mitte April 2018 hat der Landwirt die ersten Flächen seines Betriebes nach den Ökolandbau-Vorgaben umgestellt. „Wir haben uns das lange überlegt, viele Bio-Betriebe in ganz Deutschland besucht, mehrere Fortbildungen mitgemacht und uns ausführlich beraten lassen“, erzählt der 43-jährige. Die Vermarktung seines Saatguts sei vorab gesichert gewesen.

Neben Rotklee, Erbsen, Getreide und Ackerbohnen zur Vermehrung hat der Landwirt verschiedene Futtergetreide als Zwischenfrüchte gesetzt. Angeschafft hat er einen Ackerstriegel für die mechanische Unkrautbekämpfung; eine Rollhacke und eine Maishackmaschine teilt er sich mit befreundeten Nachbarn. „Mir macht das Wirtschaften jetzt wieder mehr Spaß“, berichtet der Familienvater. „Ich wünsche mir aber, dass die Politik für günstige Bedingungen bei der Umstellung auf Ökolandbau sorgt und dass generell unser Berufsstand wieder mehr gesellschaftliche Anerkennung erfährt.“

In Niedersachsen haben 2019 mehrere Ackerbauern und Grünlandbetriebe mit großen Flächen im Norden des Landes entschieden, nach den ökologischen Vorgaben zu wirtschaften. Sie haben die durchschnittliche Betriebsgröße der Öko-Betriebe in Niedersachsen um zwei Hektar auf jetzt 57 Hektar angehoben; 162 neue landwirtschaftliche Bio-Betriebe sind insgesamt dazugekommen. Zusammen sind es derzeit 2115 inklusive der tierhaltenden Höfe. In Niedersachsen gibt es insgesamt noch rund 38 000 landwirtschaftliche Betriebe. (LPD 82/2020)

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