Milchmarkt stimmt weiter optimistisch

L P D – Angebot und Nachfrage regeln den EU-Milchmarkt weitaus effektiver und reibungsloser als staatliche Eingriffe. Die EU-Milcherzeuger haben in den vergangenen Jahren von der steigenden Nachfrage nach Milchprodukten auf dem Weltmarkt profitiert, der Erzeugerpreis hat sich dank der Exporterfolge deutlich von dem sehr niedrigen Niveau der Marktstützung abheben können. Die Exporterfolge in Drittländer seitens der EU kamen in den vergangenen 15 Jahren zunehmend ohne besondere Stützungsmaßnahmen aus, sie sind seit Jahren vollständig ausgesetzt. Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte wertet vom ife-Institut für Ernährungswirtschaft und der Fachhochschule Kiel ausgewertete Daten zum Milchmarkt als Beleg für die wirtschaftlich richtige Ausrichtung der niedersächsischen Milchviehhalter. „Unsere knapp 11.000 Milcherzeuger profitieren von den Impulsen des Weltmarktes und wollen sich davon nicht abkoppeln“, sagt er.

Einer stagnierenden bis rückläufigen Nachfrage nach Milchprodukten in der EU steht nach den Daten des ife-Instituts insbesondere in den Schwellenländern ein deutliches Plus gegenüber. Schon in den zurückliegenden 15 Jahren hat diese Nachfrage dem EU-Milchmarkt wichtige Impulse gegeben, seit 2006 bescherte der Weltmarkt den EU-Milchviehhaltern immer wieder Aufwärtsbewegungen bei den Preisen. Die von der EU vorgegebene zunehmende Liberalisierung der Märkte erhöhte zugleich die Schwankungen am Milchmarkt und verursachte damit auch tiefe Preiseinbrüche. Die Forscher werten den Aufwärtstrend der jüngsten Vergangenheit als besonders bemerkenswert. Die Exportstützung wurde sukzessive reduziert, gleichzeitig wurde die EU erweitert und damit ein Teil der Zielländer in den Binnenmarkt integriert sowie dort steigende Preise gezahlt. Für den Rohmilchwert errechnen die Kieler Forscher für die vergangenen 14 Jahre ein monatliches Plus in Höhe von 0,12 Cent je Kilogramm Milch. Bis 2022 gehen sie weiter von einem positiven Trend aus. Zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit empfehlen sie der deutschen Milchwirtschaft die Entwicklung neuer Systeme zum Risikomanagement, die mit der Preisabsicherung an Warenterminbörsen erste kleine Erfolge zeigen. Zudem lassen sich mit Nachhaltig-keitsstrategien und einem stringenten Qualitätsmanagement strategische Vorteile erreichen. „Hier haben wir die richtigen Weichen für das Milchland Niedersachsen gestellt“, betont Jan Heusmann als Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen. (LPD 78/2013)