L P D – Heidschnuckenzüchter haben den Termin fest im Kalender: Am zweiten Donnerstag im Juli findet in Müden an der Örtze der Heidschnuckentag statt. Zum 70. Mal werden in diesem Jahr wieder die besten Jungböcke zur Versteigerung angeboten. Aus rund 4.000 geborenen Lämmern in 17 Zuchtbetrieben werden lediglich 40 Jährlingsböcke ausgewählt und zur Versteigerung angeboten. Unter dem kritischen Blick einer Körkommission werden sie nochmals bewertet und von Preisrichtern rangiert. Damit erhalten die Käufer alle verfügbaren Informationen zu den Tieren. Auktionator Dieter Brockhoff weiß die Tiere mit launigen Kommentierungen anzubieten. Das Spektakel zieht nicht nur Schnuckenfreunde an, sondern gilt auch bei Touristen und anderen Gästen als Besuchermagnet.
Der Verband der Lüneburger Heidschnuckenzüchter schätzt die Zahl aller Tiere bei gut 100 Mitgliedern auf rund 12.000 Schnucken. Die genügsamen Tiere zählen zu einer der ursprünglichsten Schafrassen und grasen im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide im Dienst des Naturschutzes. Zunehmende Sorgen bereitet den Schnuckenhaltern wie allen anderen Weidetierhaltern die immer stärkere Vermehrung der Wölfe. Die Raubtiere nähern sich den Herden auch am Tage und lassen sich dabei weder von Hütehunden noch Schäfern beeindrucken. Mehrere Übergriffe gab es bereits am helllichten Tage, berichtet der Zuchtverband. Zuletzt schnappten sich auf dem Hof Kuhlmann in Niederohe im Landkreis Celle Wölfe am 1. Juli am späten Vormittag und nochmals am Nachmittag jeweils ein Lamm. Weder Hütehund noch Schäfer konnten dies verhindern. Die Jungtiere der Wölfe haben jetzt großen Appetit, die Wölfe bedienen sich ohne Scheu an den Lämmern in den Schafherden. Sie lassen sich dabei weder durch Rufen noch Gestikulieren der Schäfer verscheuen und sind im Handumdrehen mit ihrer Beute verschwunden. (LPD 49/2019)