Nährstoffbericht zeigt einsparpotenzial auf

Nährstoffbericht zeigt einsparpotenzial auf - Foto: Landpixel
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L P D – Die ausgesprochen hohe Meldemoral der Landwirte über Wirtschaftsdüngerlieferungen dokumentiert das ausgeprägte Problembewusstsein der Tierhalter. Zugleich offenbart der dort ausgewiesene Überschuss an Wirtschaftsdünger in den Tierhaltungsregionen Optimierungspotenzial beim Zukauf mineralischer Düngemittel für die Ackerbauerregionen. „Unsere Landwirte wollen zu einem noch besseren Ausgleich und einer ressourcenschonenden Verwendung kommen, allerdings müssen wir dazu einige gesetzgeberische und bürokratische Hürden beiseite räumen,“ verdeutlicht Landvolkpräsident Werner Hilse.  Er unterstreicht die Bereitschaft und den Willen der Landwirte zu einer echten Kreislaufwirtschaft. Als ein großes Hindernis auf dem Weg dahin führt er baurechtliche Vorschriften an, die beispielsweise die Errichtung von Güllelagerstätten in Ackerbauregionen bislang schlicht unmöglich gemacht haben. Verschärfungen bei den Ausbringungszeiten in der anstehenden Novellierung der Düngeverordnung wertet das Landvolk ebenfalls als Hemmnis für eine noch stärkere Nutzung von Wirtschaftsdünger in Ackerbauregionen. Hier wünscht sich der Verband etwas mehr Flexibilität bei den Ausbringungsfristen für Wirtschaftsdünger. Schließlich wirbt der Landvolkpräsident in den Ackerbauregionen auch in der Bevölkerung um mehr Akzeptanz für Wirtschaftsdünger. „Die Kreislaufwirtschaft basiert seit Beginn des Ackerbaues auf diesen Düngemitteln, sie verbessern die Humusbilanz und reduzieren den Mineraldüngereinsatz.“ Damit birgt der Wirtschaftsdünger langfristig zugleich  Einsparpotenzial, das allerdings zunächst weitere Investitionen in entsprechende Lager- und Ausbringungstechnik erfordert. Solche Investitionen müssten auf vielen Höfen aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation und den damit verbundenen Liquiditätsengpässen zurzeit vertagt werden.

Überschätzt werden in der aktuellen Nährstoffbilanz nach Meinung des Landvolkes die tatsächlich eingesetzten Mengen mineralischer Düngemittel. Selbst EU-Behörden wiesen in ihren Statistiken darauf hin, dass einem Bundesland nicht alle dorthin gelieferten Düngemittel zugerechnet werden könnten. So würden nach Niedersachsen aufgrund der Nähe zu wichtigen Seehäfen zwar große Mengen an Dünger geliefert, bei weitem aber nicht vollständig von der hiesigen Land- und Agrarwirtschaft genutzt. Die von Minister Meyer genannten 80.000 t N-Überschuss für Niedersachsen bezeichnet Hilse daher als „zu hoch gegriffen“.