Neuausrichtung der Tierhaltung im Fokus

Foto: Mörixmann

Veredlungstag des DBV in Coesfeld diskutiert aktuelle Fragen der Tierhaltung

L P D – Nutztierhaltung neu ausrichten – unter dieses Motto hat der Deutsche Bauernverband (DBV) seinen Veredelungstag am 26. September im westfälischen Coesfeld gestellt. Der „Nationalen Nutztierstrategie“ widmet sich zum Start Prof. Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts in Braunschweig. Er wird dabei vor allen Dingen die für Landwirte spannende Frage behandeln, wie diese umzusetzen ist. Darüber diskutieren mit ihm im Anschluss Vertreter aus landwirtschaftlichen Verbänden und ein Vertreter der Schlacht- und Vermarktungsbranche.  Eine weitere für die Branche brennende Frage gilt dem Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration. Bislang zeichnet sich der Königsweg noch nicht ab, aber Ende nächsten Jahres soll die Kastration der Ferkel ohne Betäubung nicht mehr zulässig sein. Im Nordwesten Deutschlands tasten sich Landwirte gerade an die Mast geimpfter männlicher Schweine heran, ohne genau zu wissen, ob und wie sie die Tiere anschließend verkaufen können. Antworten dazu sind die Marktpartner aus dem Lebensmitteleinzelhandel bislang noch schuldig geblieben. Wie soll der Stall der Zukunft aussehen, lautet eine weitere bislang nicht konkret geklärte Frage. Antworten dazu gibt es von einem Vertreter der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Und schließlich kommen die Landwirte zu Wort: Wie kommunizieren sie mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern? Mit dabei sind zwei Niedersachsen: Gabriele Mörixmann aus Melle und der Heidjer Christoph Becker. Christoph Becker hat bereits einen Innovationspreis für Tierwohl gewonnen und vertritt die Auffassung: „Ich will den Verbrauchern positive und emotionale Bilder zeigen, wenn ich die in meinem Stall nicht habe, muss ich den umbauen“. Seine Kollegin Gabriele Mörixmann, die als Erfinderin des Aktivstalls für Schweine angekündigt wird, ergänzt: „Wir müssen mit unseren Kunden auch darüber reden, dass Tierwohl Geld kostet. Ein Stallumbau muss auch für uns Landwirte am Ende wirtschaftlich sein. Gemeinsam können wir viel erreichen.“ Der Deutsche Bauernverband richtet den Veredelungstag einmal im Jahr aus und wechselt die Standorte zwischen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Das Programm für die Veranstaltung in Coesfeld am 26. September ab 9.30 Uhr verspricht spannende Diskussionen, alle Details gibt es hier . (LPD 71/2019)