Niedersachsen feuern mit Holz

L P D – Nachdem in diesem Jahr im April und Mai noch geheizt werden musste, können Öfen und Kamine nun endlich in die Sommerpause geschickt werden. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, sind Holzfeuerungen für immer mehr eine Alternative zu Heizöl und Gas. Die „Feuerstättenzählung Niedersachsen 2011“ zeigt, dass die Anzahl der Holzhackschnitzel-Heizungen um 14 Prozent auf nahezu 2.900 Anlagen stieg, bei den Pellet-Feuerungen gab es einen Zuwachs von 4.800 Anlagen und damit 17 Prozent. Die Holzscheitfeuerungen legten um knapp drei Prozent auf insgesamt 1,25 Mio. Anlagen zu. Den größten Anteil haben hieran mit 95 Prozent Holzscheitöfen, Zentralheizungen machen hingegen nur einen kleinen Anteil aus. Der Holzverbrauch der betrachteten Feuerungen wird auf 2,8 Mio. Festmeter geschätzt. Durch den Einsatz des nachwachsenden Brennstoffs werden rund 1,3 Mio. Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Wie der Zuwachs bei Holzfeuerungen erwarten lässt, steigt in Niedersachsen auch die Nachfrage nach Brennholz, berichtet Carsten Brüggemann, Berater für Energietechnik bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Zunehmend werde versucht, auch sogenanntes Restholz, zum Beispiel das der Baumkrone, als Brennholz zu verwenden. Den Grund für die steigende Beliebtheit von Holzfeuerungen sieht Brüggemann insbesondere im Kostenvorteil: Während der Heizölpreis Anfang des Jahres bei rund neun Cent pro Kilowattstunde  lag, ist die Kilowattstunde aus Holz mit rund drei Cent deutlich günstiger. Etwa 20 Kubikmeter Holz werden pro Jahr benötigt, um ein Einfamilienhaus zu heizen; bei einem landwirtschaftlichen Betrieb sind es zwischen 50 und 60 Kubikmeter. Durch die anhaltende Kälte wurden im vergangenen Winter rund drei bis fünf Kubikmeter Holz zusätzlich verheizt. Brüggemann empfiehlt, Scheitholz mindestens ein, besser zwei Jahre trocken zu lagern und mit maximal 25 Prozent Feuchtegehalt zu verheizen. Haushalte, die einen Ofen anschaffen möchten, sollten beachten, dass für neue Pellet- und Hackschnitzelfeuerungen ab 2015 verschärfte Emissionsvorgaben gelten. Für Holzscheitöfen folgen die neuen Bestimmungen erst ein Jahr später. Deshalb empfiehlt der Energietechnikberater, neue Öfen noch vor 2015 zu installieren. Allerdings lassen sich weitere Investitionen dadurch allenfalls hinauszögern: Zwar haben alte Anlagen zunächst Bestandsschutz, spätestens 2024 sieht das Bundes-Immissionsschutzgesetzt (BImSchG) aber auch für bestehende Öfen die neue Grenzwerte vor. Privathaushalten, die einen Ofen anschaffen möchten, bieten die Bezirksschornsteinfeger eine umfassende Beratung an. (LPD 40/2013)