Niedersachsens Bauern im EU-Vergleich jünger

Niedersachsens Bauern im EU-Vergleich jünger - Foto: Landvolk
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L P D – Durchschnitt, der Begriff wirkt als Bewertungsmaßstab nicht sehr schmeichelhaft, für Statistiker dagegen ist er eine gängige Vergleichsgröße. Beim Blick in die Agrardaten von 2013 des Statistischen Amtes der EU, kurz Eurostat, fallen die deutschen Landwirte mit vergleichsweise jungen Betriebsleitern auf. Wie der Landvolk-Pressedienst mitteilt, weist die Rubrik der über 65-Jährigen in Deutschland nur 6,5 Prozent aller Landwirte auf, während EU-weit immerhin jeder dritte Landwirt noch im Rentenalter von 65 Jahren und mehr ackerte. Am höchsten war dieser Anteil in Portugal, wo gar jeder zweite Landwirt noch über die Altersgrenze aktiv war. Auch Rumänien, Zypern, Italien und Bulgarien fallen hier mit Anteilen von um die 40 Prozent auf. Der größte Anteil jüngerer Landwirtinnen und Landwirte bis zum Alter von 35 Jahren wirtschaftet auf Bauernhöfen in Polen mit 12,1 Prozent und Österreich mit 10,9 Prozent. Diese Gruppe ist in Deutschland mit 6,8 Prozent nahezu gleich groß wie die der älteren über 65. Zwei Drittel aller Landwirte sind in der Altersgruppe bis 54 Jahre. Den niedrigsten Anteil junger Landwirte bis zum Alter von 35 Jahren haben die EU-Statistiker für Zypern mit 1,7 Prozent berechnet.

10,8 Mio. landwirtschaftliche Betriebe haben die Statistiker aller EU-Staaten nach Brüssel gemeldet. Davon waren 285.000 in Deutschland und 39.500 in Niedersachsen beheimatet. Der niedersächsische Durchschnittshof bewirtschaftete vor zwei Jahren 66,5 ha, die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche von 2,6 Mio. ha wurde mit 1,88 Mio. ha als Ackerland genutzt, 690.000 ha waren Grünland.  Der statistische Durchschnittsbauernhof bewirtschaftete 2013 gerade 16,1 ha. Deutschland lag mit einer Flächenausstattung von 58,6 ha je Hof auf Rang 7. Die größten Höfe meldeten die Tschechische Republik mit 133 ha, das Vereinigte Königreich mit 93,6 ha und die Slowakei mit 80,7 ha. Über das wenigste Land dagegen verfügten die Landwirte in Malta mit 1,2, Zypern mit 3,1 und Rumänien mit 3,6 ha. Dafür wies Rumänien die meisten landwirtschaftlichen Betriebe aus. Jeder dritte EU-Bauer oder insgesamt 3,7 Millionen wirtschafteten 2013 auf einem rumänischen Hof. Der Konzentrationsprozess war gleichwohl eine EU-weite Beobachtung, die Zahl der EU-Bauern nahm von 2003 bis 2013 bei gleichbleibender Fläche um etwas mehr als vier Mio. ab. Im  kommenden Jahr wollen die EU-Statistiker erneut eine Zählung aller landwirtschaftlichen Betriebe vornehmen. (LPD 94/2015)