Niedersachsens stand Pate für Bundesmodell

Niedersachsens stand Pate für Bundesmodell - Foto: Archiv
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L P D – Die niedersächsische Milchwirtschaft hat bundesweit die Grundzüge zur Erprobung eines Nachhaltigkeitsmoduls gelegt. In Berlin wurde jetzt der Förderbescheid des Bundeslandwirtschaftsministeriums an die Projektpartner übergeben. Dazu zählen das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, der Verein QM-Milch mit den Trägerverbänden Deutscher Bauernverband, Deutscher Raiffeisenverband und Milchindustrie-Verband sowie das Projektbüro „Land und Markt“. Der Landeskontrollverband Nordrhein-Westfalen ist ebenfalls eingebunden. Praxispartner sind bundesweit 34 Molkereien. Das dreijährige Pilotprojekt wird vom Bundesministerium mit insgesamt 770.000 Euro unterstützt. Die Anfänge in der Entwicklung dieses Moduls liegen in Niedersachsen. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen  hat bereits im Jahr 2011 zusammen mit dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft ein Kooperationsprojekt mit dem Titel „Nachhaltige Milchproduktion in Niedersachsen“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft und der Agentur Land und Markt wurde dann 2013 eine repräsentative Umfrage mit 750 Milcherzeugern durchgeführt. Für die Umfrage wurde von einer Arbeitsgruppe ein 18-seitiger Fragebogen entwickelt, mit dem Zahlen, Daten und Fakten zu den vier Nachhaltigkeits-Faktoren Ökologie, Tierethik, Ökonomie und Soziales erfasst wurden. Die Ergebnisse dieser Studie wurden 2014 in einer Broschüre mit dem Titel „Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Milcherzeugung“ veröffentlicht.

Das QM Nachhaltigkeitsmodul Milch ist somit eine Weiterentwicklung des in Niedersachsen gestarteten Nachhaltigkeitsprojekts. Aus Sicht von Dr. Hiltrud Nieberg, Leiterin des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft und des Projekts, stellt das vorliegende Konzept ein Basistool für eine breite Abbildung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Milcherzeugung dar. Die Pilotphase sieht sie als Auftakt für einen kontinuierlichen Lern- und Entwicklungsprozess. Zu den Herausforderungen gehöre, dass wissenschaftliche Anforderungen einerseits und Praktikabilität für die Milcherzeuger und Molkereien andererseits erfolgreich zusammengebacht würden. Die angestrebte breite Umsetzung des Konzepts trägt den steigenden gesellschaftlichen Anforderungen an eine nachhaltige und tiergerechte Land- und Ernährungswirtschaft in Deutschland Rechnung und kann damit zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Nähere Informationen zum Konzept des „Nachhaltigkeitsmoduls Milch“ auf der Website des Thünen-Institutes unter: https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-workingpaper/ThuenenWorkingPaper_54.pdf. (LPD 24/2017)