Niedersachsens Tierärzte noch ohne Nachwuchssorgen

Niedersachsens Tierärzte noch ohne Nachwuchssorgen - Foto: Landpixel
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L P D – Viele Berufsgruppen klagen über Nachwuchssorgen, Niedersachsens Tierärzte können hier nicht miteinstimmen. Damit entziehen sie sich zugleich einem Trend, der in einigen anderen Bundesländern beobachtet wird. Auf exakt 5.879 Tierärzten benennt die Tierärztekammer Niedersachsen mit dem Stichtag 31.12.2015 gegenüber dem Landvolk-Pressedienst die Gesamtzahl der Tierärzte im Agrarland Niedersachsen, davon sind 4.294 tierärztlich tätig. Zum selben Stichtag im Jahr 2006 lag die Gesamtzahl mit 4.884 um rund 1.000 niedriger. Blickt auf man das Geschlechterverhältnis, können den Zuwachs ausschließlich die Frauen auf ihr Konto verbuchen. Ihre Zahl erhöhte sich von 2.448 im Jahr 2006 auf 3.486 im Jahr 2015. Einen hohen Frauenanteil gibt es bundesweit bereits an den Hochschulen, hier waren die Studentinnen mit 921 unter insgesamt 1.069 Studierenden im Wintersemester 2015/16 eindeutig in der Überzahl, das war aber auch im Wintersemester 2005/06 mit einem Verhältnis von 893 weiblichen Studierenden unter 1.120 insgesamt bereits so. Viele Tierärztinnen würden sich nach der Familienphase in Bereiche außerhalb der tierärztlichen Praxis umorientieren, heißt es bei der Standesvertretung. Teilzeitarbeit lasse sich mit dem Arbeitsalltag in Nutztierpraxen schwer vereinbaren, wird ein Grund genannt.

Die Zahl der Praxen ist nach den Statistiken der Tierärztekammer relativ stabil. Sie lag für Nutz- und Kleintierpraxen Ende 2015 mit 937 nur unwesentlich unter der Zahl von 970 im Jahr 2005. Einen geringfügig größeren Rückgang gab es bei den reinen Nutztierpraxen von 305 auf 228 im selben Zeitraum. Ein weiterer Einschnitt bei diesen Zahlen ist nicht auszuschließen und wird insbesondere von den Tier haltenden Landwirte sehr bedauert.  Die Tierärztekammer schätzt, dass etwa jeder zweite Tierarzt sowohl Klein- als auch Nutztiere behandelt. Eindeutig erkennt sie den Trend zu größeren Praxen mit mindestens drei Teilhabern, in denen sich jeder Tierarzt auf eine spezielle Tierart spezialisieren kann. Verdoppelt hat sich zudem von 2005 bis 2016 die Zahl der sogenannten Praxisassistenten, das sind in den Praxen angestellte Tierärzte. (LPD 34/2017)