L P D – Die Obstplantagen an der Niederelbe haben sich für das Osterfest bestens herausgeputzt. Die Kirschbäume stehen in voller Blüte, zaghaft gesellt sich auch die Apfelblüte hinzu. Im festlichen Weiß dominieren nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes zunächst die Blüten der Süßkirschen das Bild. Bei ihnen öffnen sich die Knospen zuerst, sie strahlen reinweiß, zudem sind die Kirschplantagen in Hofnähe angelegt, so dass sie trotz des recht bescheidenen Anbauumfanges deutlich ins Auge fallen. Auf nur rund fünf Prozent der gesamten Obstanbaufläche mit einem Umfang von gut 10.000 Hektar (ha) stehen Süßkirschen. Mehr als 90 Prozent der gesamten Obstfläche in Nordeuropas größtem geschlossenem Obstanbaugebiet nimmt der Apfel ein. Die Apfelblüten ergänzen pünktlich zum Osterfest mit ihren weiß bis zartrosa Blüten die Optik. Die in den Apriltagen noch frostigen Nächte veranlassen die Obstanbauer dazu, die Frostschutzberegnung einzuschalten. Bei Minusgraden bis zu drei Grad unter Null gibt die Erstarrungswärme des Wassers genügend Wärme ab, um die empfindlichen Blüten vor dem Erfrieren zu schützen. In den Kirschplantagen nutzen viele Anbauer auch Foliendächer als leichten Frostschutz, primär allerdings sollen die Dachanlagen später während der Reifezeit die Früchte gegen Hagel, Regen und vor Vogelfraß schützen. Unter www.bluetenbarometer.de können Ausflügler nachschauen, wie weit fortgeschritten die Obstbaumblüte im Alten Land bereits ist. Eindeutig ablesen lässt sich an dem zeitigen Frühbeginn der fortschreitende Klimawandel. In den vergangenen 30 Jahren hat sich dieser Termin schleichend um rund 14 Tage vorgezogen und ist von Anfang Mai auf Mitte April vorgerückt.
An rund 20 Millionen Obstbäumen an der Niederelbe erfreuen zurzeit die Blüten nicht nur Menschen, sondern auch Bienen und vor allen Dingen Wildinsekten. 565 Familien leben mit ihren Obsthöfen von Äpfeln, Kirschen und Birnen. Der Obstanbau zwischen Hamburg im Südosten und Cuxhaven im Nordwesten verdankt seinen Ursprung erfahrenen holländischen Deichbauern und Entwässerungsexperten. Der Obstbau an der Niederelbe hat eine lange Tradition und wurde schon vor 600 Jahren nachgewiesen. (LPD 30/2019)