L P D – Niedersachsens Landwirte nutzen die Signale des Marktes und haben in der jüngsten Vergangenheit den Ökoanbau ausgedehnt. Nach Mitteilung des Landvolk Pressedienstes gab es allein im Jahr 2016 ein Plus von141 Betrieben und bezieht sich dabei auf Strukturdaten des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen (KÖN). Innerhalb des Zeitraumes von 2010 bis 2016 gab es danach sogar ein Plus von 22,5 Prozent auf aktuell 1.646 Biobetriebe. Von einem „dynamischen Wachstum“ spricht daher auch Carsten Bauck, Vorsitzender im Ökoausschuss des Landvolkes Niedersachsen. Er kann auch infolge spezieller Förderprogramme keine Anzeichen von Überproduktion erkennen, da die Nachfrage dieses Wachstum hergebe. Vielmehr würden durch derartige Anreize Motivation und Ausbildung angehender Ökobauern ebenso verbessert wie die soziale Akzeptanz. Und nicht zuletzt erhofft sich Bauck auch Unterstützung bei der Erschließung neuer Märkte, die Landwirte immer im Blick haben müssen.
Ähnlich wie im konventionellen Landbau ist auch der Ökobereich nach den Daten des KÖN durch sehr viel Bewegung gekennzeichnet. So entschieden sich im vergangenen Jahr 173 Betriebe mit der Unterschrift unter einem Kontrollvertrag für diese besondere Form der Landwirtschaft, 32 Öko-Betriebe aber gaben ihre Zertifizierung auch wieder zurück. Einen besonderen Wachstumsschub gab es bei der Milchviehhaltung, weil die Molkerei Ammerland hier eine neue Vermarktungsschiene eröffnet hat. Sie hat in den Landkreisen Wesermarsch und Leer damit einen Sondereffekt beim Umstieg auf den Bioanbau ausgelöst. Traditionell dagegen zählt der Landkreis Lüchow-Dannenberg zu den Biohochburgen Niedersachsens. Im Bundesvergleich rangiert Niedersachsen nicht zuletzt durch seine eher marktferne Lage nach der Flächenstatistik mit 87.212 ha beim Bioanbau auf Platz 6, von der gesamten landwirtschaftlichen Fläche werden 3,4 Prozent nach den Kriterien eines Ökoverbandes bewirtschaftet. (LPD 83/2017)