Pachtzahlungen im Fokus

L P D Jeder zweite Acker, den
Deutschlands Bauern bearbeiten, gehört ihnen nur auf Zeit. Gut 50 Prozent der
landwirtschaftlich genutzten Fläche wird nach Mitteilung des
Landvolk-Pressedienstes als Pachtland genutzt, in den neuen Bundesländern
erreicht der Pachtflächenanteil sogar 75 Prozent und mehr. Das absolute Volumen
der verpachteten Flächen hat nach einer Spitze zu Anfang des 21. Jahrhunderts
wieder etwas abgenommen, die Pachten, manchmal als Pachtzins, manchmal auch
irrtümlich als Pachtpreis beschrieben, dagegen ziehen kontinuierlich an. Die
Geschäftsstelle Nord im Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung bietet zu
dieser Thematik am 5. März in Adendorf bei Lüneburg ein Seminar unter dem wenig
spektakulären Titel „Pachtpreise für landwirtschaftliche Einzelflächen und
Betriebe“ an. Referent Eberhard Schultze, ein landwirtschaftlicher Sachverständiger
aus Niedersachsen, wird die Rechtsgrundlage darstellen und erörtern, wie der
Pachtpreis ermittelt wird. Er ruft dabei in erster Linie die kommunalen und
privaten Landbesitzer dazu auf, den Grundsatz nachhaltigen Wirtschaftens zu
beachten. Danach lässt sich der Pachtzins nicht von kurzfristig hohen Verkaufserlösen
ableiten, wie sie beispielsweise die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH in
Ostdeutschland erzielt hat. Ebenso wenig sind überhöhte Preisangebote für
einzelne Kulturen wie beispielsweise Bioenergiemais als Maßstab tauglich. Der Referent sieht hier in
erster Linie Kommunen in der Pflicht, die Debatte um die Konkurrenz zwischen
Teller und Tank zu entschärfen. Die Veranstaltung richtet sich an Verpächter,
Pächtervereinigungen, landwirtschaftliche Sachverständige, Anwälte und Notare,
weitere Informationen unter www.vhw.de im Menüpunkte Seminare. (LPD 14/2013)