Pferdezuchtverbände arbeiten überregional zusammen

L P D – Pferde aus Niedersachsen sind
weltweit bekannt und gefragt. Vom Auktionsplatz in Verden treten jedes Jahr
zahlreiche Vierbeiner den Weg ins Ausland an. „Die meisten Pferde verkaufen wir
aber nach Nordrhein-Westfalen“, sagt Dr. Werner Schade vom Hannoveraner
Verband. Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, ermöglicht die Kooperation mit
dem Rheinischen Pferdestammbuch den Züchtern der Hannoveraner einen weiteren
Ausbau dieses Vermarktungsweges. Aber auch die rheinischen Pferdezüchter
erhoffen sich Vorteile von der „Weltmarke“ Hannoveraner. „Der Rheinländer hängt
nicht an alten Traditionen“, weiß Martin Spoo, Zuchtleiter und Geschäftsführer
des Rheinischen Pferdestammbuchs. Bei den Mitgliedern habe es deshalb genau wie
bei den Hannoveranern ein großes Vertrauen in die Entscheidung zur
Zusammenarbeit gegeben.

„Der sehr große Strukturwandel in der Landwirtschaft und die
Veränderung des gesellschaftlichen Umfelds erfordern Synergieeffekte“, sind
sich beide Zuchtleiter sicher. Die geplante Fusion im kommenden Jahr sei nur
eine logische Konsequenz daraus. Ab sofort ist der Hannoveraner Verband in der
Lage, rheinische Pferdepässe auszustellen und Fohlen rheinisch zu brennen. Im
Gegenzug sind die rheinischen Brennbeauftragten berechtigt, Hannoveraner im
Rheinland zu registrieren. Der erste große gemeinsame Termin ist die
Hengstvorauswahl für die Körung in Verden. Und die Visionen gehen noch einen
Schritt weiter. Langfristig können sich beide eine enge Zusammenarbeit auch mit
anderen Zuchtverbänden vorstellen. „Alle, die mit uns zusammenarbeiten wollen,
sind herzlich willkommen“, geht Schade offen mit diesem Thema um. Dabei sieht
er vor allem in der Vermarktung Potenzial. Auch bei einem näheren
Zusammenrücken der Verbände, die Vielfalt der Pferde mit den unterschiedlichen
Zuchtzielen und Blutlinien soll auf keinen Fall aufgegeben werden.

Eine intensivere Zusammenarbeit haben auch das Westfälische
Pferdestammbuch und der Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes sowie der
Springpferdezuchtverband Oldenburg-International vereinbart. „Uns ist es
wichtig, überregional mit einer Stimme zu sprechen und ihr dadurch mehr Gewicht
zu verleihen“, begründet Wilken Treu, Geschäftsführer und Zuchtleiter des
Westfälischen Pferdestammbuchs, diesen Schritt. Dazu wurden vorerst drei
Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit den Schwerpunkten Zucht,
Mitgliederfortbildung und Öffentlichkeitsarbeit sowie Betriebsführung beschäftigen.