Planungen für die Maisernte laufen an

Planungen für die Maisernte laufen an - Foto: landpixel
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L P D – In Bayern liefen die ersten Häcksler bereits am 1. September. Wegen des kühlen Frühjahrs und extrem geringer Niederschläge im Sommer wurde der Mais in Süddeutschland vier Wochen früher geerntet als üblich. Auch in Niedersachsen hat die Trockenheit den Pflanzen zugesetzt, durch späte aber noch rechtzige Niederschläge konnten sie aber noch viel Wachstum aufholen. In diesem für die Ackerbauern witterungsbedingt schwierigen Jahr ist die Bodengüte besonders entscheidend für den Ertrag. Wo der Boden das Wasser gut speichern kann, steht der Mais gut und hat dicke Kolben entwickelt.

Die Silomaisernte kann beginnen, wenn die Pflanzen einen Trockensubstanzgehalt (TS-Gehalt) von 28 bis 35 Prozent aufweisen. Wenn das Erntegut einen niedrigeren TS-Gehalt hat, tritt beim Silieren unnötig viel Sickersaft aus. Ist das Erntegut dagegen zu trocken, kann es beim Anlegen der Maismiete zum Silieren nicht ausreichend verdichtet werden. Körnermais wird bei einem Trockensubstanzgehalt von 28 bis 40 Prozent gedroschen und umgehend auf eine Restfeuchte von 14 Prozent getrocknet. Die Körner werden zu Maisstärke weiterverarbeitet, verfüttert oder in der Lebensmittelindustrie zu Cornflakes, Snacks oder diätetischen Gebäcken verarbeitet. In Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr auf 526.900 Hektar Silomais für Biogasanalgen oder die Rinderfütterung angebaut. Corn-Cob-Mix (CCM) für die Tierernährung und Körnermais wuchsen auf 65.400 Hektar.

Nach einer überdurchschnittlichen Ernte 2014 mit besten Erntebedingungen und Erträgen über dem fünfjährigen Durchschnitt sind die Maisanbauern in Niedersachsen nun gespannt auf die aktuellen Ergebnisse. Anfang Oktober gehen Häcksler und Überladewagen wieder in den Einsatz, um die Siloplatten an den Kuhställen oder Biogasanlagen zu füllen. Im vergangenen Jahr konnten etwa 50 Tonnen Frischmasse je Hektar abgefahren werden. Im Bundesdurchschnitt wird ein Einbruch der Maisernte um etwa ein Viertel gegenüber dem Vorjahr prognostiziert. Ganz so dramatisch werden die Ertragseinbußen im Norden Deutschlands nicht ausfallen, die Rekordmengen von 2014 werden aber dennoch kaum erreicht werden. (LPD 70/2015)