Preis stach Regionalität

Preis stach Regionalität - Foto: Landvolk
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L P D – Nach einem schwierigen Start ist die Frühkartoffelsaison nun auf dem Höhepunkt. Zunächst hatten die Anbauer nach Mitteilung des Landvolk Pressedienstes mit witterungsbedingten Problemen wie dem viel zu kalten Frühjahr zu kämpfen, dann gab es große Anlaufschwierigkeiten bei der Vermarktung. Die kühle Witterung verzögerte den Erntestart. Da sich zugleich die Ernte im Mittelmeerraum verzögerte, trafen deutsche Partien mit Lieferungen aus Spanien und auch den östlichen Mittelmeerstaaten zusammen. In der Folge galt die immer wieder erhobene Forderung des Lebensmitteleinzelhandels nach mehr regionalen Produkten nicht mehr. Vielmehr hatten deutsche Kartoffeln auf Grund ihres höheren Preises gegenüber Importware das Nachsehen. Mittlerweile hat sich diese Konkurrenzsituation entspannt, wobei die deutschen Kartoffeln auch im Geschmack nicht zu toppen sind. „Annabelle“, die wichtigste hiesige Frühkartoffelsorte, überzeugt mit ihrem wunderbaren Kartoffelgeschmack ebenso wie mit der schönen länglichen Form und dem satten Gelb der Knollenfarbe.

Die hiesigen Erzeuger haben allerdings deutlich geringere Erlöse für ihre Kartoffeln erhalten als im Vorjahr. Auf der anderen Seite blieb der Aufwand hoch, unter anderem für Frostschutzberegnung sowie Vlies und Folien zur Ernteverfrühung. Der Lohn für diese Mühe sind recht gute Erträgen, schildert Henning Meyer von der Frühkartoffelerzeugemeinschaft Hannover. Gleichwohl blieb unter dem Strich ein deutlich geringerer Gewinn. Etwa 150 Landwirte bauen auf einer Fläche von 2.500 ha für den Zusammenschluss Frühkartoffeln in der Region Hannover an. Landesweit umfasst die Frühkartoffelfläche etwa 4.000 ha. Es ist damit eine Spezialität im Kartoffelanbau, der in Niedersachsen rund 102.000 ha umfasst. Fast jede zweite deutsche Kartoffel wird in Niedersachsen geerntet, bis zum 10. August als Frühkartoffel, dann endet deren Saison und es schließen sich die Knollen aus der mittleren bis späten Reifegruppe mit einer großen Sortenvielfalt an. (LPD 53/2017)