Rechnerei ums Ei

L P D – Die Recherchen der Staatsanwaltschaft Oldenburg zu Betrugsvorwürfen bei den Haltern von Legehennen leisten der Diskussion um Größenordnungen von landwirtschaftlichen Höfen Vorschub. Das Landvolk Niedersachsen nimmt dies zum Anlass für einige Rechenbeispiele rund ums Ei.

Gut 80 Mio. Verbraucher leben in Deutschland und essen im Durchschnitt pro Jahr 214Eier. Damit werden im Jahr gut 17 Mrd. Eier für den inländischen Verbrauch benötigt. Das sind nur die Eier für den Verbrauch als Nahrungsmittel, darüber hinaus werden Bruteier für zukünftige Generationen von Legehennen benötigt. Ein Huhn legt im Jahr etwa 295 Eier. Wenn die Verbraucher sich mit Eiern aus hiesiger Erzeugung eindecken möchten, müssten in Deutschland 60 Mio. Hühner mit dieser statistischen Legeleistung gehalten werden. Bundesweit hat die Agrarstatistik im vergangenen Jahr knapp 42 Mio. Hennenhaltungsplätze gezählt, 1.200 Betriebe hielten mehr als 3.000 Hühner. Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher dürfte diese Zahl schon sehr groß sein. Wird eine durchschnittliche Größe von nur 500 Hennen unterstellt, müssten bundesweit 30.000 landwirtschaftliche Betriebe Hühner halten, das wäre jeder zehnte von derzeit rund 300.000 Betrieben.

Wirft man noch einen Blick auf die wirtschaftlichen Daten, müssen solche Größendiskussionen sehr nachdenklich machen. Bei einem Betrieb mit 500 Hühnern werden je Tag etwa 400 Eier erzeugt. Unter günstigen Voraussetzungen könnte der landwirtschaftliche Betrieb etwa fünf Cent am Ei verdienen, das wäre am Tag ein Betrag von 20 Euro oder im Jahr ein Einkommen von 7.000 Euro. Bei diesen Zahlen wird sehr schnell deutlich, dass Hühnerhaltungen dieser Größenordnung  allenfalls ein Zuverdienst sein können. (LPD 17/2013)