
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert Projekt „Hecken in Niedersachsen“
L P D – Hecken sind Wanderwege. Sie verbinden verschiedene natürliche und naturnahe Biotope miteinander. Sie sind das Bindeglied zwischen Streuobstwiesen, Wälder und Ufer sowie das Umland und bieten Vögeln, Insekten und Säugetieren Schutz auf ihrem Weg. Der ursprüngliche Charakter der meisten Hecken ist durch die fehlende Pflege verloren gegangen. Die niedrigen, vielfältigen und dicht wüchsigen Hecken entwickeln sich ohne eine fachgerechte Pflege über die Jahre zu artenarme Baumreihen.
„Um die ökologische Wirkung zu erhalten, ist es daher wichtig, die Sträucher an Wegen und Feldrändern regelmäßig auf den Stock zu setzen“, sagt Björn Rohloff von der Stiftung Kulturlandpflege. Dieser Form des Artenschutzes hat sich im Jahr 2024 die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung angenommen. Zu ihrem 35-jährigen Bestehen fördert die Stiftung mit dem Jubiläumsprojekt unter dem Titel „Hecken in Niedersachsen“ über drei Jahre – noch bis Ende Februar 2027 – die Pflege und Instandsetzung bestehender Heckenstrukturen in Niedersachsen. „Es ist sehr gut, dass diese Art der Naturschutzmaßnahmen aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde“, freut sich Rohloff.
Im ersten Jahr nahm das Projekt an Fahrt auf, viele Privatpersonen, Landwirte, Jäger und Kommunen haben pflegebedürftigen Hecken angemeldet. „Die Arbeiten gehen jetzt in den Endspurt“, bestätigt Katharina Jagau von der Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide in Niederhaverbeck, die die Maßnahmen in der Region Lüneburger Heide betreut. Im Elbe-Weser-Dreieck wird das Projekt durch die Norddeutsche Landschaftspflegeschule Geestenseth, im Oldenburger Raum vom Ökologischen Kompetenzzentrum Oldenburger Land und in Süd-Niedersachsen durch die Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen koordiniert.
Ziel des Projektes ist die Etablierung einer fachgerechten Pflege, durch die Lebensräume für eine Vielzahl von unterschiedlichen Tieren und Pflanzen erhalten und ökologisch wertvolle Strukturen der Biotopvernetzung wiederhergestellt werden. Die feuchte Witterung in diesem Winter hat die Akteure dabei besonders oft vor Herausforderungen gestellt. „Durch den vielen Regen waren die Böden aufgeweicht und die schweren Maschinen haben teilweise ihre Spuren hinterlassen“, berichtet Jagau. Umso besser gelangen die Arbeiten an den kalten Tagen im Februar, als der Boden gefroren war. Insgesamt zieht sie daher ein positives Fazit des ersten Winters: „Es ist viel passiert. Das Projekt hat sich herumgesprochen und die Förderung der Maßnahmen unabhängig von den Landkreisen ist sehr gut angekommen und genutzt worden“, fasst sie zusammen.
Innerhalb des dreijährigen Projektzeitraums sollen 100 Kilometer bestehende Heckenstrukturen in Niedersachsen revitalisiert und nachhaltig gepflegt werden. Um das Projektziel, den Artenreichtum in Hecken durch einen optimalen Heckenaufbau zu fördern und nachhaltig zu verankern, werden zudem Akteure der Landschaftspflege in einem Landschaftspflegekurs professionell geschult. Dieser Kurs wird an allen drei Standorten in den Wintermonaten angeboten. Weitere Informationen sind unter https://www.verein-naturschutzpark.de/hecken-in-niedersachsen verfügbar. (LPD 17/2025)