Regionale Blaubeeren sind als Superfood ein Muss

Heidelbeersaison hat begonnen / Gute Ernte erwartet, Verbraucher ist gefragt

L P D – Diese Woche wurde die deutsche Heidelbeersaison eröffnet, die Stimmung auf den Höfen ist verhaltend. „Die Sorge bei den Heidelbeeranbauern ist groß, dass es eine ähnliche Kaufzurückhaltung geben wird, wie es beim Spargel der Fall war“, erklärt der Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer, Fred Eickhorst. Er selbst setzt aber auf den Verbraucher als Kunden, denn im Gegensatz zu Spargel und Erdbeeren, die reine Saisonprodukte sind, werden Heidelbeeren im Winter und zu Weihnachten genauso nachgefragt wie zur deutschen Saison. „Nur mit dem Unterschied, dass es dann reine ausländische Ware ist“, führt Eickhorst aus und sieht den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in der Pflicht, seine Beteuerungen zur Regionalität auch zu leben.

„Wir Beerenanbauer haben nach wie vor mit dem LEH-Verhalten zu kämpfen. Bei kleinen Packungsgrößen ist regionale, deutsche Ware bester Qualität durchaus in den Regalen vorzufinden. Aber sobald es um große Abpackungen wie 500 Gramm- oder 1 Kilogramm-Körbe geht, wird günstigere Ware aus dem Ausland vom LEH geordert“, schildert Eickhorst die Lage und hofft, dass die Kunden bei deutschen Heidelbeeren ordentlich zugreifen anstatt sich in Kaufzurückhaltung zu üben. Denn die Nachfrage nach dem mit nur 46 Kalorien pro 100 Gramm kalorienarmen Superfood, das viele Vitamine wie Provitamin A, Vitamin E und C enthält, hat sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. 2018 verzehrten die Deutschen 40.000 Tonnen (t), 2021 waren es 80.000 t. „Zwar ist auch die Anbaufläche von einst gut 1.400 Hektar (ha) im Jahr 2010 auf knapp 3.400 ha gestiegen, doch von der Verdopplung der Verzehrmenge hat vor allem das Ausland profitiert“, zeigt Eickhorst auf. Er sieht hier den Zenit erreicht. Aktuell stammen nur noch 14 Prozent der verkauften Heidelbeeren aus Deutschland. 2010 waren es noch 80 Prozent.

Zeitnah werden daher laut Eickhorst die kleinfruchtigen Sorten bei den Heidelbeeren aus der deutschen Produktion genommen: „Die passen nicht mehr ins Nachfrageschema des Kunden und sind für die Heidelbeerbauern zu teuer bei der Ernte. Die großen Blaubeersorten sind hingegen perfekt als Superfood-Snack – am besten aus der Region, denn dann stimmt auch der ökologische Fußabdruck“, ruft Fred Eickhorst zum Kauf regionaler Ware auf. Ab Mitte Juli können sich Blaubeerliebhaber selbst auf den Weg in die Plantagen machen, um die süßen Früchte zu pflücken. Niedersachsen ist dabei mit etwa 2.200 Hektar Anbaufläche und rund 70 Prozent der Produktionsfläche das Zentrum des deutschen Heidelbeeranbaus. Unter www.die-blauen-hoefe.de sind die Heidelbeerplantagen leicht zu finden. (LPD 49/2022)

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