Salat, Tomate und Gurke war es zu nass und zu kalt

Salat
Foto: Landvolk
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L P D – Der Blick in die Gemüsetheken der Supermärkte lässt es nicht vermuten, aber die Erntemengen von Tomate, Möhre, Salat und Co. lagen in fast allen Kulturen unter dem langjährigen Durchschnitt. Das berichtet der Landvolk-Pressedienst und bezieht sich auf Daten des Bundesausschusses für Obst und Gemüse (BOG). Im Frühjahr war es deutlich zu kalt, und es waren kaum Bienen unterwegs. Hinzu kam regionaler Nachtfrost, der einzelnen Betrieben bis zu 80 Prozent Ernteausfälle beschert hat. Im Sommer setzte niedersachsenweit Dauerregen ein, er erschwerte die Erntearbeiten und schädigte empfindliche Arten. An die niedrigen Ertragserwartungen schlossen sich zur Erleichterung der Landwirte Preissteigerungen für manche Produkte an. Die Nachfrage nach Spargel und somit auch der Preis blieben über die gesamte Saison hinweg stabil. Sonderkulturen sind gegenüber Wetterextremen empfindlicher als klassische Ackerkulturen wie Getreide oder Raps. Die Betriebe unternehmen daher verschiedene Kulturschutzmaßnahmen und nutzen Frostschutzberegnungsanlagen, um ihre Produkte zu schützen. Aber vor allem setzen sie auf Diversifizierung: Fällt eine Kultur aus, müssen die anderen den Verlust mit erwirtschaften.

Die Kohlbestände allerdings haben 2017 von der Witterung profitiert, die Erntemengen liegen im Durchschnitt oder sogar darüber. Die Schattenseite der guten Ernte zeigt sich bereits: Die Preise für Kohl, aber auch für Zwiebeln und Möhren befinden sich auf Talfahrt. Der BOG stellt aber auch fest, dass der Trend des rückläufigen Gemüse- und Obstkonsums sich umzukehren scheint. Die Einkaufmengen zogen in 2017 an. Für Tomaten gaben die Deutschen im vergangenen Jahr 1,39 Mrd. Euro aus, für Äpfel 1,12 Mrd. Euro. Bei Saisonware wie Spargel und Erdbeeren achten die Kunden besonders auf Regionalität. Es werden zu 60 Prozent deutsche Erdbeeren eingekauft, beim Spargel kommen sogar 80 Prozent der Einkäufe aus deutscher Erzeugung.

Nach Angaben des Landesamtes für Statistik wurde 2015 in Niedersachsen auf 18.279 Hektar Gemüse im Freiland und auf 75 Hektar unter Schutzabdeckungen oder im Gewächshaus angebaut. Die Weser-Ems-Region ist beim Gemüseanbau besonders produktiv. Hier liegen nur 176 der niedersachsenweit 1.073 Betriebe, sie produzieren aber 42 Prozent des niedersächsischen Gemüses. 2.021 Hektar der landesweit 2.820 Hektar mit Kohlgemüse konzentrieren sich auf diese Region. Das Statistische Bundesamt hat für 2016 bundesweit eine Gemüseanbaufläche von 120.930 Hektar und 6.379 Betriebe mit diesem Betriebszweig ermittelt. (LPD 1/2018)